Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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07.04.2008
Trotz der vielen Lobeshymnen frage ich: Wem nützt diese filmisch-spekulative Interpretation eines Schlaganfalls aus der Sicht des Betroffenen, und ist die im Film dargestellte Sichtweise wirklich realistisch, und enthält sie eine Botschaft? Wenn ja, welche?
Die filmische Umsetzung der subjektiven Wahrnehmung der Umwelt des Betroffenen ist zwar experimentell ganz interessant, wenngleich auf Dauer ziemlich ermüdend und nervig. Angesichts dieser visuellen Quälerei empfand ich je länger je mehr nur noch Unwohlsein und Ablehnung.
Daher frage ich: Für wen soll das gut sein?
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06.04.2008
Mehr ein Film einer bzw. mehrerer Frauen für Frauen, die sich im Leben und Treiben in und um einen Schönheitssalon in Beirut, dessen Schild über dem Eingang bezeichnenderweise etwas schief hängt, vermutlich wiedererkennen werden, haftet dieses Flair wahrscheinlich doch den meisten Salons dieser Art weltweit an.
Die Männer - weiterhin das Objekt der Begierde(n) etc. - bleiben weit außen vor und kommen lediglich in kleinen Nebenrollen zur Geltung, und schneiden da auch nicht immer gerade gut ab.
So tändelt der Film ganz munter seine 95 Min. dahin, eine lockere Unterhaltung aus dem so gesehen fernen Libanon, aber - wie gesagt - eher was für Frauen.
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25.03.2008
Über "das Leben als solches" gibt dieser ganz vorzügliche Streifen auf eine lakonische Art und Weise seine sehens- und hörenswerten Kommentare, die ohne weiteres in den höheren Sphären der Philosophie angesiedelt werden können.
Sich selbst zu erkennen und Rückschlüsse auf sich selbst mit Veränderungstendenzen auf das eigene Leben zu ziehen ist neben dem schlichten Konsumieren ein weiterer interessanter Aspekt dieses Meisterwerkes.
Der schroff abgewiesene und traurige Liebhaber sagt zu dem zufällig auftauchenden Briefträger im Hausflur:"Keiner versteht mich!" Antwort:"Ich verstehe."
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17.03.2008
In Anbetracht, was Paul Haggis bisher so zustande gebracht hat, und das war schon was, und der sich daraus ergebenden Erwartungshaltung, ist diese Produktion leider eine - wenn auch nicht übermäßig schwer wiegende - Enttäuschung.
Kein schlechter Film, nein, wirklich nicht, aber ihm fehlt neben der Routine, mit der er gemacht ist, die deutlich und klar zu interpretierende, exakte Handschrift, die den roten Faden des Handlungsablaufs sofort erkennen läßt. ( Man denke an "There will be blood", "No country for old men" oder "Michael Clayton", um nur einige Produktionen der letzten Zeit zu nennen).
Hier in Elah wird der Zuschauer z.B. lange im Unklaren gelassen, wo sich das Ganze eigentlich abspielt - Irak oder/und USA - und worum es im Kern eigentlich geht.
So nach und nach schält sich aus der diffusen Story ein sichtbarer Kern heraus, der aber auch nicht grandlinig verfolgt wird. Darüber hinaus können sich die der Story zugeordneten Charaktere nicht angemessen zur Entfaltung bringen. Charlize Theron überzeugt als alleinerziehende Mutter und Polizistin überhaupt nicht. Tommy Lee Jones sieht auch oft nur traurig und gedankenverloren in die Kamera, und die vielen Videoschnipsel mögen zwar ein netter Gag sein, wirken aber auf die Dauer nur ermüdend.
Dem Film fehlt leider der zündende Funke, der auf den Zuschauer überspringen müßte, um ihn mit hineinzunehmen in die Tragweite und Tragik des ganzen Geschehens.
PS Als David im Tal von Elah gegen Goliath kämpfte, hatte er keine Angst vor ihm. Er wußte, daß er ihn besiegen würde. (1. Samuel, Kapitel 17)
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11.03.2008
Am Anfang ein wenig desorientiert und nicht leicht zu verfolgen, wenn man sich nicht vorher über den Handlungsverlauf informiert hatte, entwickelt sich dieser Streifen so nach und nach zu einem perfekten Thriller mit einer packenden Story, einer ausgezeichneten Schauspielerriege, mit stimmigen Dialogen und einem hervorragenden Spannungsverlauf. Handwerklich sowieso perfekt.
Klassisches Kino in seiner besten Form.
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06.03.2008
Schnell hat man sein Leben verwirkt, wenn man zufällig mit Chigurh zusammentrifft. Und wo er einem noch die Chance gibt, Kopf oder Zahl anzusagen, hat man immerhin noch eine 50%ige Chance, mit dem Leben davonzukommen. Meistens aber gibt er einem diese Chance erst gar nicht - daher pflastern Leichen seinen Weg.
So durchzieht eine Blutspur diesen Film - eine Mischung aus Thriller, Western, Polizei- und Mafiafilm.
Die filmische Dargestellung geschieht in diesem Streifen fast durchgängig auf sehr hohem Niveau - spannend bis in die äußersten Nervenbahnen, lakonisch in ausgefeilten Dialogen, voller unvorhersehbarer Handlungswendungen, gefährlich bis zur vorletzten Einstellung. Darüber hinaus musikenthaltsam wie (kaum ?) ein anderer.
Ansehen und sich hineinnehmen lassen in ein schier unglaubliches Filmereignis!
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01.03.2008
"Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. ... So wurden die Himmel und die Erde und all ihr Heer vollendet." Bibel: 1. Buch Mose 1:31a, 2:1a.
Der Film zeigt in sehenswerten Sequenzen die geniale Schöpfung Gottes, die sich jedoch aufgrund des menschlichen Eingreifens mehr und mehr dem Untergang zuneigt. Das Ende wird nicht aufzuhalten sein, lediglich eine kleine Verzögerung kann vielleicht noch erreicht werden.
Daher: Schnell noch den Film ansehen!
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24.02.2008
"Besser von zwölf verurteilt als von sechs getragen zu werden".
Dieser Ausspruch gehört noch mit zum interessantesten Beitrag dieses Films, der eine handwerklich solide Arbeit abliefert, mit guten Schauspielern besetzt und eine akzeptable Milieustudie des New Yorker Polizei- und Drogenkartells abliefert, dem es aber letztlich doch an Hochspannung aufgrund von unvorhersehbaren Handlungsverläufen, die das Salz in der Suppe eines jeden Polizeifilms sind, mangelt.
Guter Durchschnitt, akzeptable Unterhaltung, mal abschalten vom Alltag. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
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21.02.2008
Nach langer Zeit wieder ein Film von P. T. Anderson, der - besonders wenn man "Boogie Nights" und "Magnolia" noch in Erinnerung hat - genau das hält, was Anderson grundsätzlich und dieser Titel insbesondere verspricht: ein hintergründiges und tiefgehendes Kolossalwerk in epischer Breite, bei dem keine Minute zu lang ist.
Blut, Schweiß und Tränen und der unbändige Wille zur Macht beherrschen den Helden, was ihn jedoch letztlich in die Katastrophe führt.
Ich habe diesen Streifen im Abstand von 2 Tagen zweimal gesehen. Viele Details und besonders die Musik kamen beim 1. Mal nicht voll bei mir an. Leider nur im D'dorfer Cinema.
Dieser Film gehört ins große Kino mit großer Leinwand und allen techn. Rafinessen.
Aber auch im kleinen Programmkino ist er ganz großes Kino.
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27.01.2008
... das mit der zweigeteilten Frau war ja wohl ein bißchen schwach, nicht wahr?!
Vielleicht wird es jetzt doch langsam Zeit für Dich, in Rente zu gehen und mit dem Filmemachen aufzuhören. Denn nach weit über 50 Filmen, von denen 1958 "Schrei wenn du kannst" der erste war, der mich in der damals beginnenden "Nouvelle vague" faszinierte, haben mich viele Deiner weiteren Produktionen begeistert, da sie doch neue Wege in der Cinématographie aufzeigten. Aber jetzt scheint Dir langsam die Luft auszugehen. Das ist ja auch ganz verständlich. Altersschwäche eben. Geht uns allen irgendwann mal so.
Und um Deinen an sich noch guten Ruf nicht zu beschädigen, laß es lieber sein, das mit dem Filmemachen. Vielleicht versuchtst Du es mal mit etwas anderem, Golf oder so ...
Trotzdem vielen Dank für all die gute Unterhaltung - ich denke da zufällig gerade an "Le tigre aime la chair fraiche"
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