„Philosophix – Das Höhlengleichnis und andere große philosophische Ideen“ ist eine Reise in die abstrakte Gedankenwelt der Philosophiegeschichte. Dank des Mediums Comic gerät sie bei Étienne Garcin und dem Zeichner A. Dan aber alles andere als abstrakt. In 10 Kapiteln durchstreiften sie in farbigen Zeichnungen exemplarisch die Jahrhunderte, von Platon bis Deleuze. Allerdings wird auch in jedem Kapitel das große Ganze im Blick behalten und die Bedeutung für die Gegenwart erkundet, so dass sich ein Netz der Philosophiegeschichte entfaltet, in dem mehr verhandelt wird, als die einzelnen Kapitelüberschriften vermuten lassen (Knesebeck). Hamed Eshrat erzählt in seinem autobiografischen Comic „Coming of H“ vom Aufwachsen als Skater und Sprayer mit Migrationshintergrund in einer Kleinstadt der 90er Jahre. Da spielen Drogen und Nazis eine Rolle, Musik, die erste Liebe und die Schule, bei Hamid aber auch die Traumata der aus dem Iran geflohenen Eltern. Eshrat erzählt in flottem Tempo, zugleich mit Witz und Empathie von seinen Provinzhelden. Ein berührender Coming of Age-Comic (avant verlag).
Lewis Trondheim, der auch schon Hommagen an Donald und Mickey realisiert hat, hat mit dem neuesten Abenteuer seiner Reihe um „Herrn Hase“ wieder einen solchen Coup gelandet. Unser Held Hase ist – warum auch immer – im Asterix-Kosmos gelandet – genauer: Er IST Asterix! Zumindest denken das alle außer ihm. In „Beim Teutates“ hat Hase nicht nur ein neues haarsträubendes Abenteuer zu bestreiten, sondern kann auch die Gesetzmäßigkeiten der Comicwelt studieren. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel: Die übliche Klopperei wird plötzlich zum blutigen Gemetzel (Reprodukt). Der dritte Band von Enki Bilals Dystopie „Bug“ dreht den Irrsinn dieser Welt immer weiter. Aus unbekannten Gründen ist alles Digitale in der Welt gelöscht – vom USB-Stick über den Herzschrittmacher bis zu Großbankrechnern. Anscheinend haben sich aber alle Daten in dem Astronauten Obb, der eine Wanze unter der Haut hat, konzentriert. Auf den setzt nun alle Welt die Hoffnung: demokratische Regierungen, Terroristen, Diktatoren etc. … Die wilde Jagd geht auch im dritten Band weiter, bringt Ideologien des frühen 20. Jahrhunderts zu neuer Blüte und forciert neue radikale Ismen. Bilal zeichnet diesen Irrsinn, der aktuell näher an der Wirklichkeit ist, als er das wohl ahnte, in matt-farbigen Kreidezeichnungen. Ein vielleicht prophetisches Alterswerk des Meisters (Carlsen).
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