engels: Herr Lüdemann, macht IKEA in Wuppertal Sinn?
Klaus Lüdemann: Der Einzelhandel besonders in Barmen schaut wegen dieser Pläne eher pessimistisch in die Zukunft. Gerade hatte man sich dort in eine Interessens- und Standortgemeinschaft zusammengeschlossen, um das Einkaufsareal in Barmen zu entwickeln. Da ist es kontraproduktiv, wenn in der Nähe ein Shopping-Center auf der grünen Wiese entsteht.
Ist nur die Landesregierung gegen die bestehende Planung?
Nein, viele Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis akzeptieren den IKEA-Homepark nicht. Zu Recht haben Ennepetal, Schwelm, Gevelsberg und Sprockhövel darauf hingewiesen, dass durch die Planung viele ihrer zum großen Teil noch inhabergeführten Geschäfte bedroht sind.
Wurden die Fehler bei der Planung des Einkaufszentrums seitens der Politik absichtlich oder aus Unvermögen gemacht?
Zunächst einmal war es dumm, sich nicht sofort mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis in Verbindung zu setzen. Natürlich möchte unser Oberbürgermeister auch einmal Erfolge präsentieren. 2015 wird neu gewählt. Da möchte er doch greifbare Ergebnisse seiner sechs Amtsjahre vorzeigen können.
Woanders gab es bei der Ansiedlung neuer IKEA-Filialen weniger Probleme.
IKEA hätte weniger Probleme gehabt, wenn es nur um die Ansiedlung einer Filiale gegangen wäre. Aber es soll ja ein Home-Park entstehen. Das heißt, dass neben dem typischen IKEA-Gebäude noch ein weiteres etwa gleich großes Gebäude entsteht, das IKEA an andere Geschäfte vermietet. Dieses Konzept möchte IKEA in Zukunft nur noch betreiben. Das klassische IKEA, das man aus Düsseldorf-Holthausen kennt, wollen die gar nicht mehr. Dabei stellt sich die Frage, wie es überhaupt mit dem Einzelhandel weitergeht. Vielleicht ist IKEA in zehn Jahren glücklich, dass dieser Homepark nicht gekommen ist. Die Menschen werden dann ein ganz anderes Einkaufsverhalten haben. Viele schauen sich ja jetzt schon die Produkte, die sie kaufen wollen, im Einzelhandel an, bestellen sie dann aber im Internet.
Was wünschen Sie sich?
Ich wünsche mir einen lebhaften Einzelhandel und attraktive Innenstädte.
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