Barmen 9 Janr. 58
Ich müßte eigentlich schon lange von Dir einen Bericht über Deinen Gesundheitszustand haben, da Du aber nicht viel arbeiten sollst, so wird es daran liegen, daß ich ihn nicht erhalten habe. Ich würde Dir schon geschrieben haben, wenn ich mich nicht durch die Weihnachtsunruhen etwas verdorben hätte. Schon am ersten Christtag, wo wir die Bescherung hier hatten, hatte ich tüchtige Kopfschmerzen u. mußte darauf 3 Tage im Bette bleiben. Emil & Lottchen waren von Engelskirchen gekommen mit den Kindern u. wir hatten 11 Enkel hier, die einen gehörigen Lärm machten. Der Vater, der so im Geschäft vertieft ist, wenn er Dir schreibt, hat ganz vergessen Dir zu sagen, daß Du Dir wieder dieselbe Summe, wie im vorigen Jahr von Ermen & Engels auszahlen sollst, als Weihnachtsgeschenk. Ich hoffe, Du hast das Neuejahr gesund angetreten u. wünsche von Herzen, daß Du in demselben recht gesund bleibst. Mir geht es auch wieder gut u. ich muß mich wirklich wundern, daß ich bei der unruhigen Haushaltung u. ohne Seebad im ganzen gesunder gewesen bin, wie früher. Da es voraus zu sehn war, daß Blanks sehr lange bei uns im Hause bleiben würden, so haben wir uns so eingerichtet, daß Marie u. ich jeder eine gleiche Summe in die Haushaltungs-Kasse thun u. davon gebe ich aus für Alles, was essen, trinken u. Wäsche betrifft, neben bei hat jeder seine eigene Kasse für die speziellen Anschaffungen. Das Haus ist übrigens doch bald fertig, sie sind daran den inneren Anstrich fertig zu machen u. dann wird tapeziert, seit 2 Monaten wird in fast allen Zimmern geheizt, so daß es nach dem sehr trockenen Sommer gewiß nicht mehr feucht ist. Du solltest aber Marie mal sehn, sie ist so dick geworden, wie ich sie noch nicht gekannt habe u. entwickelt einen großartigen Appetit, dabei trinkt sie jeden Morgen ihr Glas Portwein mit einem Ei darin, alle Tage 2 Flaschen Bier und sonst reichlich Milch.
[…]
Schreibe mir nun recht bald wie es Dir geht u. Gott behüte Dich. Marie & Emil lassen Dich herzlich grüßen. Mit treuer Liebe Deine Mutter Elise
den 13ten
Ich vergaß noch mich bei Dir für das schöne Weihnachtsgeschenk zu bedanken, wo bei Du Dich wie ich höre auch betheiligt hast. Wenn Du noch nicht wissen solltest, was es ist, so theile ich Dir mit, daß ich 2 kleine sehr nette silberne Leuchter erhielt beim Flügel zu gebrauchen, woran es mir bisher immer gefehlt hatte. Nun noch mal, leb wohl u. schreibe mir mal bald.
Marie Blank war Engels‘ Schwester, verheiratet mit dem Kaufmann Karl Emil Blank. Der im Brief erwähnte Emil war einer von Engels‘ Brüdern, verheiratet mit Charlotte (Lottchen). Elise und Friedrich Engels senior hatte zu dieser Zeit 14 Enkelkinder, darunter fünf von Marie und Emil Blank – Emil, Marie, Rudolph, Cecile und Elise – sowie zwei von Emil und Lottchen – Adele und Emma. Bei dem neu errichteten Haus handelt es sich um die Familienvilla in Engelskirchen.
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 9, Berlin 2003, S. 16-17; Abbildung: Elise Engels
Dear Fred,
engelszungen 01/25
Dear Fred,
engelszungen 11/24
Lieber Freund Engels!
engelszungen 10/24
Lieber Engels
engelszungen 08/24
Lieber Friedrich
engelszungen 07/24
Dear Fred,
engelszungen 06/24
Lieber General!
engelszungen 05/24
Lieber Engels!
engelszungen 04/24
Lieber General!
engelszungen 03/24
Lieber Engels!
engelszungen 02/24
Lieber Friedrich
engelszungen 01/24
Hochgeehrter Genosse!
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Lieber Engels!
engelszungen 11/23