Der ewige Gärtner
Großbritannien, Deutschland 2005, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Fernando Meirelles
Darsteller: Ralph Fiennes, Daniele Harford, Rachel Weisz, Danny Huston, Pete Postlethwaite, Gerard McSorley, Anneke Kim Sarnau, Hubert Koundé, Richard McCabe, Eva Plackner, John Keogh, Archie Panjabi, Donald Sumpter, Bill Nighy, Sidede Onyulo
So sehr...
mr. kurtzman (168), 11.01.2007
...ich Meirelles für ?City of God? gescholten habe, so sehr liebe ich ihn für diesen Film: für mich der Höhepunkt des letzten Jahres knapp vor Spielbergs ?München?.
guter Versuch...
diehim (53), 20.06.2006
... und letztlich doch zu pc. Die gut gemeinte Message des Films macht diesen dann auch etwas kitschig. Die interessante Geschichte "Mann kennt seine eigene Frau nicht wirklich, sondern lernt sie erst nach ihrem Tod kennen" geht leider unter durch die politischen, sozialen Ambitionen, die der Film zu eindeutig hat. Da die Schauspieler sehr gut sind, ist der Film trotz der Schwächen dennoch sehenswert.
Gut vs. Böse
gutzi (182), 16.03.2006
Obwohl ich ja nun durch das Lesen hier leider etwas mehr wußte, als ich eigentlich wollte (s.u.), vermochte mich der Film weitestgehend zu fesseln. Allerdings fand auch ich die Darstellung von Gut / Böse ein wenig zu plakativ und klischeehaft, was irgendwie auch etwas von der Spannung nahm.
Handwerklich auf jeden Fall klasse gemacht, mit großartigen farbintensiven Bildern und tollem Schnitt.
Ganz gross!
mr. kurtzman (168), 10.02.2006
Mittlerweile habe ich den Film zweimal gesehen und für mich, wie überhaupt das Jahr 2006 schon sehr gute Filme gezeigt hat, ist dieser bisher eines der Interessantesten und Schönsten. Wurde durch Meirelles überrascht, da ich ?City of God? für einen aufgeblasenen Film ohne wirkliches Interesse hielt. Durch die letzten beiden Filme beweist er zumindest, gesellschaftliche Themen auch spannend umzusetzen. Aber in ?Der ewige Gärtner? stimmt einfach alles. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Fiennes und Weisz ist mehr als gelungen (von beiden eine tolle Schauspielerleistung). Keine der Charaktere wird oberflächlich dargestellt. Von fast Allen werden die guten und die schlechten Seiten gezeigt, die dazu beitragen den Film spannend bis zum Schluß zu halten. Die Hauptpersonen als ?Gutmenschen? zu schimpfen, passt mal wieder zu unseren nachrichtenbetäubten Köpfen.
Schön ...
gutzi (182), 09.02.2006
daß ich jetzt weiß, daß Justin stirbt. Wollte mir den Film eigentlich nächste Woche ansehen. :-((
Charaktere und Typen
Raspa (392), 09.02.2006
Die Kritik, dass die Fieslinge zu holzschnittartig gezeichnet sind, ist berechtigt. Auch Rachel Weisz als Stella ist mir ein wenig zu sehr Florence Nightingale in ihrer nimmermüden Menschenliebe. Dagegen fallen die männlichen Hauptfiguren sehr viel differenzierter aus.
Zur Rückblendetechnik stellt sich mir die Frage, warum der Regisseur nicht so konsequent war, mit Justins Tod statt mit dem von Stella zu beginnen, wenn er schon die gängige Erzählstruktur aufbrechen wollte.
Zu loben ist auf jeden Fall der Versuch, einem breiten Publikum ein Thema nahezubringen, das sonst im Kino nicht vorkommt. Und dies ist insgesamt auch auf respektable Weise gelungen.
Guter Film in mieser Technik
Kinokeule (541), 06.02.2006
Jede Web-Cam liefert technisch bessere Bilder als es hier zu sehen gibt. Wilde Schwenks, Unschärfe, verwackelte Handkamera. Willkommen bei Dogma 2006. What the hell soll mir dadurch vermittelt werden? Sehe ich einen Dokumentarfilm? Wird die Geschichte aus dem Kopf von Justin Quayle gefilmt? Bin ich in eine Amateurproduktion geraten? Alles doch wohl eher nicht. Ich will bestimmt keine romantischen Afrikaklischees wie in ?Out of Africa? und die ?Weiße Massai?, aber würde gerne ohne Kopfschmerzen den Kinosaal verlassen.
Inhaltlich konnte ich dem Film einiges abgewinnen, wobei mich die Liebesgeschichte weitaus mehr interessierte als der Pharmathriller. Toll wie sich Ralph Fiennes auf den Weg macht, um die Geheimnisse seiner ermordeten Frau zu klären. Seine Liebe endet nicht mit ihrem Tod. Die anderen Figuren sind mir oft zu holzschnittartig und der Film verliert sich zwischenzeitlich etwas zwischen X-Files und Bourne Identität. Vielleicht sollte man lieber das Buch lesen. Das dann garantiert ohne Wackelkamera (3 Sterne).
Continent of God
otello7788 (554), 20.01.2006
Gut, daß ich erst gerade gelesen habe, was der Regisseur vorher für einen Film gemacht hat. So habe ich unabhängig davon, wiederum begeistert die fantastische Machart, die mir schon in "City of God" so gut gefallen hatte, bewundern dürfen: Sehr farbige, gut geschnittene Bilder, mit viel Ausdruck und meisterlicher Verwendung von Unschärfe und Überbelichtung als Erzählsprache, unterlegt mit stimmender Musik von Almodovars´ Hauskomponist Alberto Iglesias.
Was man dem Film leider anmerkt, ist der Versuch die komplexe Handlung des Romans in 2h zu packen. Da wäre etwas weniger mehr gewesen. Es waren zu viele Namen von Konzernen, Präparaten und in die Verbrechen verstrickte Personen. Was einerseits den Film auch interessant macht, ihm aber ein größeres Publikum vorenthalten dürfte.
Denn thematisch wird ein Thema aufgegriffen, daß ich in dieser Form noch nicht für das Kino gesehen habe. Große Produktionen, die Afrika betreffen, gibt es doch kaum. Wenn, dann aus der Sicht der Amerikaner (z.B. Black Hawk dawn) oder historische Stoffe (Jenseits, bzw. Nirgendwo in Afrika). Sehr beeindruckend fand ich das Bild, das Meirelles von Afrika zeichnen konnte. In der Vielschichtigkeit konnte mir noch niemand die Probleme, aber auch die Schönheit dieses Erdteils, in einem Film vermitteln. Was ihm in City of God gelungen war, klappt auch hier.
Die guten Kritiken hat der Film zu Recht erhalten. Ein sehr sehenswerter Film, der es nicht nötig hat zu moralisieren.
www.das-positiv.de
Packender Pharma-Thriller
klick182 (5), 18.01.2006
Fernando Mereilles liefert mit seinem Film eine mehr als gelungene Verfilmung des Romanstoffs ab.
Er schafft es geschickt, die charakterliche Entwicklung des Justin Quayle - weg vom trägen Pflanzenliebhaber hin zum leidenschaftlichen "Rächer" seiner Frau - darzustellen. Ralph Fiennes und Rachel Weisz setzen dabei schauspielerische Ausrufezeichen. Außerdem bringt Mereilles packende Bilder Afrikas in unsere Kinos -sei es die wunderschöne Landschaft oder die Armut in den Slums. Letzendlich hinterlässt die Grundaussage des Films einen fahlen Nachgeschmack beim Kinobesucher: weltweit operierende Pharma-Unternehmen, die neuentwickelte Produkte auf Kosten der Ärmsten testen. Dass dem wirklich so ist, daran lässt "Der ewige Gärtner" kaum Zweifel.
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