Es gibt 392 Beiträge von Raspa
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09.01.2011
Wahrhaftig, nichts für schwache Nerven. Homo homini lupus est? Wenn man diesen Film gesehen hat, muss man sagen: Nein - damit täte man den Wölfen Unrecht. Es ist schrecklich, dass es die hier gezeigte Welt gibt; es ist gut, dass sie uns so unverstellt gezeigt wird. Ein sehr, sehr guter Film.
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05.01.2011
Es kann ja gefährlich sein, sich Filme oder Serien anzusehen, die man vor vielen Jahren mal toll fand. Manchmal ist man dann sehr enttäuscht - ging mir z.B. vor einiger Zeit mit "Harold and Maude" so, den damals alle über den grünen Klee lobten. Heute eher ein Langweiler. "Planet der Affen" habe ich 1970 oder 71 in einem Kölner Bahnhofskino ( ja, so was gab es damals! ) gesehen und war begeistert. Es folgten dann ja noch mehrere Sequels von unterschiedlicher Qualität. Jetzt also ein Wiedersehen auf DVD und natürlich im Original - und ich muss sagen, es hat immer noch Spaß gemacht. Auch wenn manches ein wenig angestaubt wirkt, so ist die liebevolle Darstellung der verschiedenen menschlichen und äffischen Charaktere und die gekonnte Parodie ideologischen und pseudowissenschaftlichen Geschwätzes durch die Paviane ( also die Affen, die, frei nach Orwell, gleicher als die anderen Affen sind ) immer noch ein nettes Vergnügen. Mit Sicherheit gehört dieser Film zu den besten SF - Streifen aus den Zeiten vor "Star Wars".
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02.01.2011
Die uralten Themen Verführung, Verführbarkeit, Treue und Untreue,Eifersucht werden hier noch einmal durchgespielt. Es gibt wenig äußere Handlung, und dennoch muss man sich durchaus nicht langweilen, denn die vier Hauptdarsteller spielen mit Hingabe, aber ohne zu dick aufzutragen. Leider waren in unserer Vorstellung eine ganze Reihe junger Besucher/innen, die mit einem nur sehr langsam Fahrt aufnehmenden Plot, der stark von Dialogen und Blicken lebt, geistig überfordert waren und dies durch dümmliche Bemerkungen zu kompensieren versuchten. Möglicherweise werden durch die Popularität der beiden Hauptdarstellerinnen Besucher angelockt, die besser in den Otto-Film gingen. Für die Leser dieses Forums hingegen: sehenswert.
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23.12.2010
Ich habe mich belehren lassen, dass es sich bei dem männlichen Hauptdardarsteller aus "Juno" nicht um Jesse Eisenberg, sondern um Michael Cera handelt, der eine gewisse Ähnlichkeit mit jenem aufweist. Ich hoffe, die Cineastengemeinde verzeiht mir diesen Irrtum.
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06.12.2010
Nehmt nur alles in allem, dann sind die Lobreden alle berechtigt: Drehbuch, Regie und Darstellerriege haben einen ungewöhnlich intensiven Film geschaffen. Man müsste Foren finden, auf denen Deutsche und Türken ihn gemeinsam ansehen und darüber diskutieren können. Das könnten hochinteressante Gespräche werden! Nur eines hat mir gar nicht gefallen, und das ist der melodramatische Schluss ( den ich hier, Stichwort Spoiler, nicht beschreiben will ). Es hätte, denke ich, verschiedene Möglichkeiten gegeben, die wirklich beklemmende Handlung zu einem überzeugenden Ende zu führen. Die von der Regisseurin gewählte scheint mir die am wenigsten überzeugende zu sein. Dieser Einwand sollte aber niemanden abhalten, diesen wichtigen Film anzusehen.
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25.11.2010
"Wie tief wollen wir noch sinken?" fragt Cinemoenti erzürnt. Nun, so sehr vom hohen Ross möchte ich nicht urteilen. Aber ab einem gewissen Alter findet man Gags, die hauptsächlich darauf beruhen, dass die Protagonisten stoned, wasted, fucked up, und wie die Synonyme sonst noch alle hießen, sind, nicht mehr so wahnsinnig komisch. Am besten war vielleicht wirklich der Nachspann. Insgesamt ein Film vornehmlich für die Zielgruppe von ca. 16 - 29 Jahren. Für etwas anspruchsvollere Filmfreunde eher entbehrlich.
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14.11.2010
Zum Film und seiner Handlung ist hier schon alles Wichtige in den bisherigen Beiträgen gesagt. Ich möchte nur darauf hinweisen, wie sehr sich Jesse Eisenberg seit seiner Darstellung des unbedarften Teenagers in "Juno", der unwillentlich zum Vater wird, entwickelt hat. Wie er den hochintelligenten, aber emotional depravierten Mark Z. spielt, das ist schon stark. Für bestimmte Rollen braucht man eben auch Schauspieler, die nicht dem gängigen Idealbild entsprechen.
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09.10.2010
Der Vergleich mit "Maria ihm schmeckt's nicht" liegt natürlich nahe: Beide Male ist Ulmen der etwas tolpatschige Deutsche, der unter schwierigen Umständen Ehemann im benachbarten Ausland werden soll - einmal im Süden, nun im Osten. Beide Filme fallen auch unter die Kategorie interkulturelle Komödie - aber damit enden die Gemeinsamkeiten eigentlich auch. Setzt "Maria" weitgehend auf eher harmlose Scherze über italienische Unbekümmertheit, die mit teutonischer Schwere kollidiert, so sind die Konflikte in der "Polka" keineswegs nur auf dieser spaßhaften Ebene angesiedelt. Frieders Eltern sind leider bloße Schießbudenfiguren, seine Kumpel aus der alten Band aber stellen das bei vielen Deutschen immer noch vorhandene Misstrauen gegenüber den polnischen Nachbarn durchaus treffend dar. Dabei zeichnet sich besonders Fabian Hinrichs als Jonas aus, der diesen üblen Besserwisser überzeugend darstellt. Dass die alkohol- und kalorienreiche Art, eine Fest zu feiern, keineswegs satirisch übertrieben ist, kann ich übrigens aus eigener Anschauung bestätigen. Als Vegetarier oder Antialkoholiker hätte man in Polen einen schweren Stand ...
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04.10.2010
So hart wie Cinemoenti würde ich nicht urteilen, langweilig ist der Film nicht, auch wenn es zwischenzeitlich recht gemächlich zugeht. Was uns aber schon gestört hat, sind die logischen Lücken. Antike Tragik gut und schön - aber der Plot sollte schon nachvollziehbar sein, und wenn Menschen sterben müssen, möchte man doch verstehen, weshalb das geschieht. Im Übrigen steht Clooney, der sicher ein fabelhafter Darsteller ist, ein wenig zu sehr im Zentrum - nun ja, er ist auch Koproduzent des "American". Sagen wir mal so: Unsere Erwartungen wurden nur zum Teil erfüllt.
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12.09.2010
hieß einmal ein Roman von Sten Nadolny - daran musste ich im Verlauf der 100 Minuten denken. Nicht dass dies ein langweiliger Film wäre, indes: Solch wortkargen Menschen bin ich bisher nur in finnischen Kaurismäki-Filmen begegnet. Wir sehen eine archaische Welt, die in langen Einstellungen vor uns ausgebreitet wird. Koproduziert von Arte und ZDF - aber für den kleinen Bildschirm denkbar ungeeignet. Wen also Handlungsarmut und Schwerblütigkeit nicht schrecken, der sollte sich diesen ungewöhnlichen Film lieber im Kino ansehen.
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