Solingen den 3. Dezbr. 1869.
Als alte Parteifreunde kommen wir, Sie in einer Angelegenheit in Anspruch zu nehmen, in welcher es sich zwar direkt um Geld handelt obgleich dieselbe indirekt ganz u. gar Parteisache ist.
Es hat sich hier nämlich, vor zirka zwei Jahren, (größtentheils aus den Anhängern der vormals existirenden Communisten-Partei bestehend) eine Produktiv-Genossenschaft für Stahl u. Eisenwaaren gebildet; diese Genossenschaft, anfangs unbedeutend, hat sich jetzt durch die Aufopferungen, Bemühungen u. Anstrengungen ihrer Mitglieder zu einer bedeutenden Höhe emporgearbeitet, kann aber, durch die immer sich vermehrenden Geschäfts-Aufträge mit ihrem, nach diesem Verhältniß geringen, ihr zu Gebote stehenden BetriebsKapital diese Aufträge schon lange nicht mehr ausführen: das gesammte Mitglieder-Vermögen (größtentheils aus Häuser u. Grundeigenthum bestehend u. daher nicht flüssig) im Betrage von zirka fünfzehntausend Thlr. womit laut unserm, unter Kreuzband beifolgendem Statut Jeder haftbar ist, als Garantie bietend, geben wir rücklösbare Obligationstiteln bis zum Gesammtbetrage von Fünftausend Thlr. aus, mit 5% Zinsen.
Das obenerwähnte Mitglieder-Vermögen kann Nöthigenfalls durch Hÿpotheken-Auszüge dargelegt werden. Die ObligationsTitel sind eingetheilt:
in 5, 25, 50 u. 100 Thlr.
Da wir von unserm Standpunkte aus, für die Abnahme erwähnter ObligationsTitel uns nur an Parteifreunde wenden können, so wenden wir uns auch hiermit, überzeugt daß Sie die Sache nach Kräften unterstützen werden, als Ihre alte Parteifreunde an Sie!
Wir sind nicht von dem Wahne beseelt, als könnten wir unter den jetztbestehenden Verhältnissen etwas Fertiges mit unsrer Genossenschaft bezwecken, nein, sie soll vielmehr eine Vorschule sein, in welcher wir unsre Angelegenheiten selbst zu verwalten lernen wollen, um uns für den Zukunftsstaat, welchen zu erstreben unsre höchste Pflicht ist, vorzubereiten!
Um Erkundigungen über die Wahrheit des Erwähnten einziehen zu können, nennen wir Ihnen die Parteifreunde, Hugo Hillmann in Elberfeld; Gustav Weerth; Hermann Wahl u. Emil vom Hagen, letzte drei in Barmen, sowie bei Johann Philipp [Becker] in Genf etz. Letzterer hat sich auch im Vorboten No 10 d. J. wie Sie vielleicht gelesen, sowie in einem früher extra gedruckten u. versandten Rundschreiben für uns verwandt, doch leider mit wenig Erfolg!
Ihrer baldigen, günstigen Antwort entgegensehend
Zeichnet Achtungsvoll
Mit Gruß und Handschlag
Im Namen der
Solinger Stahl & Eisen
Genossenschaft
E. & S.
Eingetrag. Genossenschaft
sowie der hiesigen Parteifreunde
F. W. Moll
Carl Klein
P. S. Adresse: Carl Klein
Goldstraße
in Solingen.
Solingen war eine frühe Hochburg der sozialistischen Arbeiterbewegung. Über die Verfasser des Briefes ist wenig bekannt: Carl Klein (geb. um 1823) war Mitglied im Bund der Kommunisten und Teilnehmer an den Aufständen 1849 in Elberfeld (an dem auch Engels beteiligt war) und Solingen. Später engagierte er sich ebenso wie der jüngere Friedrich Wilhelm Moll (um 1840 – 1878) in der Arbeiterbewegung. Fotografien von ihnen gibt es nicht; daher ein Porträt des im Brief genannten Johann Philipp Becker.
Quellenangabe: MEGA – Marx-Engels-Gesamtausgabe digital, Briefwechsel, Berlin [2020], (megadigital.bbaw.de/briefe), Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Internationalen Marx-Engels-Stiftung
Dear Fred,
engelszungen 01/25
Dear Fred,
engelszungen 11/24
Lieber Freund Engels!
engelszungen 10/24
Lieber Engels
engelszungen 08/24
Lieber Friedrich
engelszungen 07/24
Dear Fred,
engelszungen 06/24
Lieber General!
engelszungen 05/24
Lieber Engels!
engelszungen 04/24
Lieber General!
engelszungen 03/24
Lieber Engels!
engelszungen 02/24
Lieber Friedrich
engelszungen 01/24
Hochgeehrter Genosse!
engelszungen 12/23
Lieber Engels!
engelszungen 11/23