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Geordneter Verkehr?
Foto: Frank Wagner / Fotolia (Auschnitt)

Auf dem Boden bleiben

31. Januar 2019

Wuppertal Institut skeptisch gegenüber Flugtaxis

Jeder Schwebebahntourist weiß, dass Wuppertal Erfahrung hat mit luftigen Vorstößen. Dieser Tage versuchen Freunde einer Seilbahn Richtung Uni, ihre Begeisterung daran zu koppeln. Wer den Plan skeptisch sehe, so ihre Polemik, hätte zur Zeit Eugen Langens sicher auch dessen Idee der Schwebebahn blockiert.

Wuppertal ist auch Ort des Wuppertal Instituts. Bei der Forschungseinrichtung, darf man sagen, steht Offenheit für Visionen in einem ausgewogenen Verhältnis zur Faktenbasis. Wie wird hier der nächste gewagte Schritt eingeschätzt: Könnten Bus-Drohnen künftig den Nahverkehr beflügeln? Schwebebahn unplugged sozusagen? Doch für Thorsten Koska, Projektleiter für Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik, ist klar: Für den Alltagsverkehr sind Drohnen nicht das Modell der Zukunft.

„Im direkten Vergleich zeigt sich der Luftverkehr deutlich weniger energieeffizient ist als der Straßenverkehr.“ Er fügt hinzu: „Alle Busse in die Luft? Da würde ich erst einmal unendlich viel zusätzliche Energie brauchen.“ Denn was bei allen Debatten um Abgasreduzierung im Blick bleiben muss: Wo immer auf Strombetrieb gewechselt wird, stellt sich die Frage der Gewinnung – elektro ist keineswegs gleich öko.

Aber ist eine Rüstung für den Verkehr nicht doch realistisch, Ökobilanz hin oder her? Der Experte differenziert: „Technisch umsetzbar bedeutet noch lange nicht, dass es auch gemacht wird.“ Zu seriösen Visionen, man ahnt es, gehört auch der Sinn für Rahmenbedingungen und Akzeptanz.

Und nicht zuletzt hier kommt nun das Transportvolumen ins Spiel: „Wir reden bisher über Drohnen für zwei bis vier Personen, und die hätten eher eine Taxifunktion.“ Keine Dimensionen, die sie auch nur in die Nähe einer ernsthaften Alltagsoption brächten.

Ein „Taxi für Wenige“ könnte demnach auf breite Ablehnung stoßen – auch bei Faktoren wie Ruhe und Privatsphäre, die etwa bei der Seilbahn ‚nur‘ wenige Südstadter betreffen würden. Ganz abgesehen von Start- und Landeplätzen für die Brummer. Verkehrsexperten wie Koska wünschen sich überhaupt mehr Unterstützung für ein anderes Zukunftsvehikel: das Fahrrad. Und in einer Stadt wie Wuppertal mochte auch dies ja lange als luftig-schräge Option gelten – aber, siehe Nordbahntrasse, offenbar doch mit Bodenhaftung.


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Martin Hagemeyer

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