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Forum.

Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule

Radio Days

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Was macht der Bauchredner im Radio?

01.03.2006

Woody Allens melancholischer Rückblick in seine Kindheit und glänzende Unterhaltung nicht nur für Hörfunk-Nostalgiker. Der Knirps Joe Needleman lebt mit Eltern und chaotischer Großfamilie im New York der Vierziger Jahre. Das Radio ist wie heute das Fernsehen der Mittelpunkt im Hause. Klatsch und Tratsch, Abenteuergeschichten, War of the Worlds und Pearl Harbour dringen an die neugierigen Ohren der Familie. Eltern und Tanten sind liebenswerte Schrullen und der Film scheint dieser Zeit nachzutrauern, wenngleich negative Aspekte nicht abgebildet werden. Alles wirkt warm und kuschelig und die ewigen Streitereien der Eltern können das liebevolle Zuhause nicht verdecken. Gerne hätte man so ein Zuhause wie Joe gehabt.

Die Episoden leben vom Witz, wie man ihn aus fast allen W.A Filmen kennt, obgleich er selber nicht mitspielt. Allerdings spricht Woody (alias Wolfgang Draeger) Kommentare im Hintergrund des Filmes, so dass er Allgegenwärtig ist. Der Film ist perfekt ausgestattet und wurde vom damaligen Woody Allen Standardensemble gewohnt souverän in Szene (u.a. Mia Farrow und Diane Wiest) gesetzt (4 Sterne)

Larry Flynt

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Der Perverse ist wieder da!!!!!

01.03.2006

Aus der Flut der Biografien sticht dieser Film hervor. Larry Flynt verteidigt die Menschenrechte in den USA und die Meinungsfreiheit zählt eben leider mal dazu. Das ein Pornoverleger sich für amerikanische Werte einsetzt, irritiert natürlich den gemeinen Eingeborenen. Woody Harrelson in einer Paraderolle und die Frau, die Kurt Cobain auf dem Gewissen hat spielt auch gut (4 Sterne).

I, Robot

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Vom Tamagotchi zum Terminator

17.02.2006

Die zukünftige Macht der Computer/Roboter wird gemeinhin stark überschätzt. Wer sich allein vergegenwärtigt, welche kognitive Leistung beim Betrachten eines x-beliebigen Bildes durch das menschliche Gehirn geleistet wird. Das lässt sich auch durch neuronale 3-D Scans und noch so großer Rechnerleistung in unserer Lebensspanne nicht nachbilden. Also zunächst mal: Keine Panik!

Über weiten Strecken ist der Film sehr eindimensional. Das wird besonders an dem kleinen Ensemble deutlich. Alles kreist um Will Smith. Der Mühe, auch Nebenfiguren zu etablieren, unterzieht man sich nicht. Nicht mal einen richtigen Schurken kann ?I, Robot? aufweisen. Das wäre zu verkraften, wenn moralische und philosophische Fragen einen angemessenen Raum einnehmen würden. Alles ist wie üblich: Eine hübsche Frau an der Seite des Helden, ein sympathischer Vorgesetzter, böses Firmenimperium, etwas Humor (Oma und jugendlicher Freund). Nicht gespart wird an Action, elektronischem Design und allerhand Gimmicks. Eine Fließbandarbeit aus dem Hollywoodbaukasten. Heimlicher Star des Films ist für mich der Roboter ?Sunny?. Er verwirklicht das Konzept des moralischen Roboter doch schon recht gut (2 Sterne).

Was gibt's Neues, Pussy?

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Sissy von Arabien

16.02.2006

Peter O'Toole, Romy Schneider, Peter Sellers, Capucine, Ursula Andress, Woody Allen. Von der Besetzung her sozusagen der Oceans 11 der Sechziger.

Aber Achtung: Nach 2 Minuten hat man schon das Highlight des Films gesehen, bzw. gehört. Es ist der Titelsong, komponiert von Burt Bacharach und fantastisch gesungen von Tom Jones. Danach sollte man tunlichst nicht mehr weiterschauen.

Denn ich finde den Film unerträglich und kaum durchzustehen. Peinliche Altherrenwitze, Sexzwänge, psychologische Plattheiten und aberwitzige Slapstick Szenen. Alles dermaßen überdreht und absurd. Ich habe nur die Erklärung, dass mindestens das halbe Drehteam auf Droge war (und es war bestimmt nicht Marihuana). Das Drehbuch stammt angeblich von Woody Allen. Am Ende trifft sich die ganze überkandidelte Mischpoke in einem Puff auf dem Lande, wo es ganz turbulent und frivol (hi hi) zugeht. Oh, mein Gott, sind das wirklich Peter O?Toole und Romy Schneider? Ich fürchte ja (1 Stern).

Manhattan

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Kastrierende Zionistin

14.02.2006

Kutschfahrt im Centralpark, Bloomingdale, Modern Art, Brooklyn Bridge, Lichter der Großstadt mit beginnendem Feuerwerk und Rhapsody in Blue. Gänsehaut stellt sich ein. Dies ist der ultimative New York Film (sorry Taxi Driver). In schwarz weißem Cinemascope Format gelingen unvergessene Einstellungen. Die fantastischen Schauspieler, wie die bezaubernde Mariel Hemmingwax, Merryl Streep (!) und natürlich Diane Keaton, entfachen einen grotesken Beziehungsreigen. Natürlich ist mir die New Yorker Künstlerszene weiter entfernt als der Mars, aber es macht eine unbeschreibliche Freude dieses Menschenbiotop zu beobachten (5 Sterne).

21 Gramm

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Strafplanet Erde

14.02.2006

Verlust der Familie, des Glaubens, des eigenen Lebens. ?Alles wird gut? und ?Das Leben geht weiter? gilt hier nur für die anderen. Leid ist nicht teilbar und manchmal geht es einfach nicht mehr weiter. Tolle Schauspieler, interessante Schnittfolge und eine sehr dichte Erzählung. Auch beim zweiten Anschauen ging mir der Film wieder unter die Haut. Vielleicht bereitet der Film den Zuschauer etwas auf seine eigenen Verluste vor und löst für einige Stunden den Mantel des Verdrängens (5 Sterne).

Oscar & Lucinda

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Achtung zerbrechlich

14.02.2006

Ein spielsüchtiger und wasserscheuer Pastor fährt mit einer Kirche aus Glas auf einem australischen Fluss. Dass Kirche ein Gefängnis sein kann, wird am Ende sehr anschaulich präsentiert. Die Story wird zum Schluss immer surrealer. Mit der ätherischen Cate Blanchet (Galadriel) und dem wunderbaren Ralph Fiennes, der bedenklich nahe am Overacting spielt. (3 Sterne).

Ocean's Twelve

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11 besser als 12

08.02.2006

Die Fortsetzung ist stellenweise etwas verwirrend und macht kaum noch Spaß. Julia Roberts ist erstaunlich unvorteilhaft gefilmt worden. Sie sieht aus, als hätte sie eine schwere Krankheit. Und dabei hat sie dennoch den Höhepunkt des Films in dem Kunstmuseum zu verantworten. Man holpert sich dann so langsam dem Ende entgegen und bleibt als Zuschauer etwas ratlos zurück. Die Musik ist sehr langweilig ausgesucht. Best-Of-Motown gab es wohl gerade im Angebot. Angeblich hatte die Crew um die Buddies Soderbergh und Clooney viel Spaß beim Drehen. Na, wenigstens etwas (2 Sterne).

Ocean's Eleven

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Frechheit siegt

08.02.2006

Hedonistenkino mit schönen Menschen in supereleganten Kleidern. Der Film atmet die letzten Züge aus dem 20. Jahrhundert, als wir plötzlich durch Börsenboom und Internetaufschwung kurzzeitig alle reich waren. Ironie regierte die Welt und die Welt war ein großes Spielcasino. Wer frech genug war, der konnte alles bekommen. War ja nur Geld. Das der Bruch in der Wirklichkeit an mindestens 10 verschiedenen Stellen gescheitert wäre, ist dabei schnurzpiepegal. Die Realität wird sowieso meistens überschätzt (3 Sterne).

Die letzte Nacht des Boris Gruschenko

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Hinrichtung wurde auf 5 Uhr verschoben

08.02.2006

Woody Allen gelang hier eine besonders hohe Gagdichte. Als russischer Soldat plant er ein Attentat gegen Napoleon. Das kann natürlich nicht gelingen, da es im entscheidenden Moment erst noch einiges auszudiskutieren gibt. Von den früheren, doch noch sehr klamaukigen, Filmen von W.A. gefällt mir dieser mit am besten (4 Sterne).

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