Es gibt 554 Beiträge von otello7788
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10.05.2005
Zuerst mal das Positive: Der Film ist erfreulich ausgewogen. Ridley Scott zeigt das Menschliche und Unmenschliche auf beiden Seiten, der Moslems und der Christen. Dies ist heutzutage nicht selbstverständlich, sondern man muß es mutig nennen.
Sein Handwerk versteht dieser Regisseur und die Digitaltechnik ist bei seinen Filmen mittlerweile zu 90% unsichtbar. Von der Macherseite ein meisterhafter Film. (Minuspunkte für den schlechten Schnitt)
Leider scheitert der Film künstlerisch. Die Hauptfigur ist unglaubhaft, schlecht entwickelt und mit einem mittelmässigen Schauspieler besetzt. Aus dem traumatisierten Hufschmied wird der Paraderitter. Wie hat der denn alles gelernt? Gab es damals denn VHS Kurse "So gewinnen Sie jede Schlacht" oder "Heerführer für Dummies"? Mit einem verunglückten Drehbuch ist jeder Schauspieler verloren, bei Orlando Bloom würde aber auch ein gutes wohl nicht helfen. Überzeugend war hingegen die Figur des Saladins, der Mann hat Leinwandpräsenz.
Und noch was geht mir beim modernen Kino auf den Senkel: Nicht, daß ich blutrünstig wäre, aber die Schlachtszenen sind so hektisch geschnitten, daß man außer bunten Bildern mit Schwertern und viel Blut gar nichts mehr sieht. Mich nerven Sie nur noch. Aber wenn ein solcher Film FSK 12 bekommen soll, dann geht es wohl nicht anders...
Insgesamt enttäuschend...
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02.05.2005
Wann ist dieser Film im Kino gewesen? Werbung hat es jedenfalls keine für die bisher beste John Irving Verfilmung gegeben.
Dies ist nämlich endlich mal eine, die nicht versucht, 700 Seiten in 2h zu packen, sondern die nur das erste Drittel des Buchs erzählt. Mit viel Zeit und vor allem drei Hauptdarstellern, wie sie besser nicht sein könnten. Der Junge reift glaubhaft in den erzählten Monaten zum Mann. Jeff Bridges Figur hasst man und liebt man zugleich, aber beide werden von Kim Basinger überragt. Immer noch mit einer Schönheit gesegnet, die nicht von dieser Welt zu sein scheint, ist sie die perfekte Marion, die Frau, die ich beim Lesen des Buches im Kopf hatte. Sie ist zur großen Charakterdarstellerin gereift.
Aber wahrscheinlich ist der Film durch das übliche Raster gefallen: 2 Hauptpersonen sind über 50, schweres Thema, keine Autoverfolgungsjagd, also nichts fürs junge Publikum. Man will heute wohl eher lachen als sich tief im Herzen berühren lassen. Denn wenn sich am Ende Jeff Bridges ans Bett setzt und erzählt, dann muss man schon sehr versteinert sein um nicht mit den Tränen zu ringen.
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30.04.2005
Ich habe den Film nicht im Kino gesehen, weil ich eine Wiederholung und Überstrapazierung des Themas befürchtete. Ich habe mich aber von der DVD gerade 108 Minuten bestens unterhalten gefühlt, meistens geschmunzelt und mehrmals herzhaft gelacht. Dies entsprach dann auch in etwa meiner Erwartungshaltung. Wer von diesem Film eine Botschaft erwartet, sollte ihn meiden. Vorsicht: Reine Unterhaltung!
Und wenn durch diesen Film die Emanzipation der Frau tatsächlich um Jahrzehnte zurückgeworfen wird, dann hat es sie wohl auch noch nicht gegeben :-)
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28.04.2005
Einen Cinemascope-Spielfilm in Kalkutta gedreht zu haben, nötigt mir zuerst einmal den höchsten Respekt ab. Da ich schon Indien besucht habe, glaube ich, mir ansatzweise ein Bild von den Problemen und der Aufgabe machen zu können.
Florian Gallenberger hat es geschafft, dort einen großen Film zu drehen. Auf Bengali, mit ausschliesslich indischen Darstellern und überwiegend indischem Team. Einen Film, den es aus Indien oder über Indien bisher nicht gegeben hat. Vor Jahren hat es die unselige Verfilmung der "Stadt der Freude" von Roland Joffé gegeben, die vollkommen im Kitsch erstickte und der bewegenden, tiefen Vorlage überhaupt nicht gerecht wurde.
Als kitschig empfand ich diesen Film nicht. Immer wenn es kitschig hätte werden können, löst der Regisseur die Szene intelligent auf. Das war gekonnt.
Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich es gut oder schlechtheiße, daß der Film trotz allem europäisch in seiner Erzählart geglieben ist. Es macht den Film auf jeden Fall einzigartig und besonders. Ganz gespannt bin ich auf die Reaktion der Inder, wo der Film landesweit im Sommer starten soll. Ein Film, der in Indien, mit Indern und über indische Themen spielt, aber so gar nicht indisch erzählt wird.
Da es sich um ein Melodram handelt, ist ein Aspekt dieses Teiles Indiens leider völlig untergegangen: Die Bengalen sind an Freundlichkeit und Fröhlichkeit kaum zu überbieten. Trotz allen Elends, das einem in Kalkutta begegnet und das wahrhaftig hier gezeigt wird, ist es eine lebendige kraftvolle Stadt; das kulturelle Herz Indiens. Dafür war in dem Film leider kein Platz mehr, aber so manifestiert sich das einseitige Bild der Elendsstadt, die sie "nur" auch ist.
Das wichtigste hat dieser Film auf jeden Fall erreicht: Er war unterhaltsam, spannend und anrührend. Großartig gefilmt mit schöner, sehr passenden Musik unterlegt. Ein Muss für Indienfans, aber auch eine Empfehlung für jeden, der Filme mit Herz mag.
Gratulation!
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27.04.2005
Eben genau das war es, was den Film so gut machte: In der Gerichtsverhandlung haßt man Shylock. Daß er bestraft wird, empfindet man als Recht. Wie er bestraft wird, aber als großes Unrecht. Und wieder verschwimmt Gut und Böse. Diesem Stück hängt zu Unrecht der Vorwurf des Antsemitismus an. Dies ist aber wohl eine Frage der Inszenierung.
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24.04.2005
Ein gelungenes Ende macht aus einem mittelmässigen, manierierten Film noch keinen Guten. Die Personen haben mich kalt gelassen und deshalb ist der Film oft langatmig. Erstaunt war ich auch, daß der Film trotz oplulenter Ausstattung oftmals TV-look hatte. Das konnte Herr Szabó doch auch mal besser. Insgesamt der schwächste Film, den ich bislang von ihm sah.
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22.04.2005
In den ersten Minuten kommt mir die "alte" Sprache bei Shakespeare immer befremdlich vor. Aber wie bei Untertiteln hat man sich nach 10 Minuten daran gewöhnt. Dann geschieht das Unglaubliche: In einer Sprache, in der eigentlich niemand redet oder geredet hat, wird eine großartige Geschichte erzählt, bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse ständig wechseln. 2h wird man spannend, intelligent und berührend unterhalten.
Dazu tragen eine, bei aller Pracht, zurückhaltende Regie und die auserlesenen Darsteller bei. Nicht genug loben kann man die beiden Großmeister Irons+Pacino. Joseph Fiennes musste hauptsächlich gut aussehen, was seine Hauptqualität als Darsteller ist. Die Entdeckung ist Lynn Collins als Portia, die das Spagat zwischen gehorsamer Tochter und gerissener Drahtzieherin meisterhaft bewältigte.
Wer sich durch Schönheit von Sprache berauschen lassen möchte, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen. Grosses Theater auf großer Leinwand.
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12.04.2005
Der Film ist schon merkwürdig. Einerseits kitschig bis zum Anschlag, hat er doch bemerkenswert tiefe und schöne Momente. Sehr viele große Bilder und visuelle Ideen lassen viele Schwächen verzeihen.
Aber Cuba Gooding ist durch alle Tricks der Welt nicht zu verbessern-Auf der nach unten offenen "Ben-Affleck-Skala" belegt einen einen Spitzenplatz.
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11.04.2005
...und jeden Abend spreche ich mein Cineastengebet: "Lieber Filmgott, lass die Jungs die diesen Film gemacht haben, mal wieder ein Bier trinken gehen, von den guten alten Zeiten reden und sich für ein neues Filmprojekt verabreden."
Bis dahin bleibt mir nichts übrig als den anarchistischsten, blasphemischten, bösesten und witzigsten Film aller Zeiten zum x-ten Male auf DVD anzuschauen.
...und zur Strafe schreibst du das jetzt einhundertmal...
...Jehova, Jehova...
...judäische Volksfront, Volksfront von Judäa...
...Kreuzigung oder Freispruch?...
...Always look on the bride side of life...
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10.04.2005
Gedankenexperiment: Dies wäre der dritte Film eines unbekannten Regisseurs namens Steven Spielberg, mit einem ebenso unbekannten, interessant/uninteressant aussehenden Darsteller namens Tom Hanks: Hätte der Film je eine deutsche Leinwand gesehen? Viel wahrscheinlicher hätte man ihn ausschliesslich aus der Videothek bezogen, wo er in 1-2 Kopien vorhanden gewesen wäre. Und genau dieses Niveau hat er. Selbst für eine Komödie ist die Handlung zu dünn, vorhersehbar und unlogisch. Nur einige witzige Einfälle retten den Film vor dem vorzeitigen Aussschalten.
Wie der große S.S. es fertigbringt zwischendurch auch immer wieder ein Filmchen abzuliefern, ist mir schleierhaft?! Es muss ja nicht immer "Schindlers Liste" sein, aber "Catch me..." war doch auch groß...
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