„Vater unser im Pimmel – Verzeihung: im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Wir haben uns heute zum heiligen Abendmahl getroffen.“ Dazu wird eine Menge Wein in den Rachen geschüttet und der Leib Christi in Stücke gerissen, bevor er in den Mund gestopft wird – einen Mund, der sich vorher noch dem aufreizenden Anus eines jungen Knaben näherte. Und mein heiliger Johannes erkundete jenen. „Gott verzeih‘, aber diese Hostien schmecken so pappig, weshalb wir uns nach kleinen Jünglingen als Bonbon verzehren. „Der Knabe muss jetzt vorne am Altar den Weihrauch verteilen. Wir brauchen viel Weihrauch, um uns nichts anmerken zu lassen. „Aber was können wir auch, Gott Allmächtiger, für das Gelübde? Dieser Keuschheitsgürtel zieht uns so herunter.“ Was ist eigentlich wichtiger? Ejakulat oder Zölibat? Vielleicht gehe ich später mal beichten.
Im heutigen Gottesdienst erblicke ich, auf der verzweifelten Suche nach Beute, mal wieder keine Frau. Nur acht stark bedeckte Nonnen – die, die schon mehrfach vergewaltigt wurden, trotz Kutte. Alles keine Jungfrauen mehr. Wie ärgerlich. Was mache ich jetzt? Wen oder was reiße ich auf?
„Heilige Jungfrau Maria, kannst du mir helfen in meiner Not? Das Christentum propagiert doch Nächstenliebe. Magst du vielleicht mit mir den Akt vollziehen? Zier dich doch nicht so.“
Indessen werde ich den Verdacht nicht los, dass Oberschwester Brunilla, die sich neben mir mit Elan auf die Kniebank schmeißt, hier bald den Laden rockt – als Päpstin Franziska. „Das hätte sie wohl gern. Diese anmaßenden Weiber sollen alle mal schön die Klappe halten, schließlich können sie froh sein, dass sie überhaupt schon mal rangenommen wurden.“ Ich glaube, ich habe laut gedacht.
Jetzt schlägt mir nämlich Schwester Brunilla mit ihrem Gotteslob gewaltig eins über. Auf wunderliche Weise schwebt nun auch noch die Jungfrau Maria von ihrem Gottesbild auf die Erde hernieder, während sie mit einem Kreuz auf mein allerheiligstes Organ einschlägt. Zum heiligen Dreifaltigen – das Blut spritzt gen Himmel. Aber nicht das von Jesus, sondern das von meinem heiligen Johannes. „Hilfe! Papst Benedikt und Papst Franziskus – so lasset meinen heiligen Johannes wieder auferstehen und verschleiert einfach alles! Amen!“
Papst Franziska - Lesen Sie weitere Artikel
zum Thema auch unter: trailer-ruhr.de/thema und choices.de/thema
Aktiv im Thema
frauenbund.de | Frauenbewegungen in der Kirche sind nicht neu. Der KDFB wurde 1903 in Köln gegründet. 100 Jahre später formulierte er Forderungen und Leitbild im „Kölner Anstoß“
mariazweipunktnull.de | Die Initiative von Frauen setzt sich für die Abschaffung männerbündischer Machtstrukturen in der römisch-katholischen Kirche ein.
kfd-bundesverband.de | Der größte Frauenverband in der katholischen Kirche.
Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@engels-kultur.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Hier und Jetzt
Intro - Papst Franziska
Wie wäre es mal mit einer Päpstin?
Zeit für Reformen im Männerclub
„Keine Rücksicht auf die Ewiggestrigen“
Christine Mayr-Lumetzberger über katholische Priesterinnen
Das Vertrauen zurückgewinnen
Missbrauchsprävention in St. Laurentius
Die Macht der Filme
Millionen schockiert über Missbrauch – Europa-Vorbild: Polen
Spielend ins Verderben
Wie Personalmanagement das Leben neu definierte – Glosse
Ode ohne Freude
Gedanken zur EU – Glosse
Sinnenbaden im Meer
Ode an das Meer – Glosse
Blutige Spiele und echte Wunden
Gewalt in den Medien: Ventil und Angstkatalysator – Glosse
Gib mir Tiernamen!
Wie sich die Natur schwuppdiwupp retten lässt – Glosse
Nur die Lokomotive
Verloren zwischen Bett- und Lebensgeschichten – Glosse
Der heimliche Sieg des Kapitalismus
Wie wir vergessen haben, warum wir Karriere machen wollen – Glosse
Im Sturm der Ignoranz
Eine Geschichte mit tödlichem Ausgang – Glosse
Märchenspiegel 2.0
Vom Streben nach konformer Schönheit in feministischen Zeiten – Glosse
Von der Barbarei der Debatte
Natürlich kann man vermeiden, dass irgendwer Dinge hört, gegen die er allergisch ist – Glosse
Staatsmacht Schicht im Schacht
Mögen Körperflüssigkeiten den Parlamentarismus retten – Glosse
Neidischheit und Geiz und Reichheit
Die Reichen sind geizig und die Armen neidisch. Klare Sache? – Glosse
Der Beverly Hüls Cop
Warum Gewaltenteilung, wenn es nur eine Gewalt braucht? – Glosse
Gemeinsam einsam
Die Kunst, nebeneinander zu sitzen und Welten entfernt zu sein – Glosse
Besser erzählt
Glosse – Vom verborgenen Kollektiv, das sich die Zukunft ausdenkt
Die Große Freiheit
Menschen und die Grenzen des Wahnsinns – Glosse
Held der Arbeit
Wer sehr hart arbeitet, wird reich! – Glosse
Freiheitskampf zwischen LEDs
Widerstand in einer fast wirklichen Welt – Glosse
Zu Fuß zur Gerechtigkeit
Von Bahnen, die nicht fahren – Glosse
Glück auf Klick
Von digitalen Keksen und echter Pasta – Glosse