engels: Herr Lamberty, welche Auswirkungen hat der doppelte Abiturjahrgang auf die Hochschulen im Land?
Hermann Lamberty: Voraussichtlich 20 Prozent mehr junge Menschen als in den Jahren zuvor werden sich im kommenden Wintersemester für ein Studium an einer Hochschule in Nordrhein-Westfalen entscheiden. Darauf haben sich die Hochschulen gut vorbereitet. Die Erstsemester sind willkommen.
Hilft das Land bei den zu erwartenden Engpässen?
Bis 2020 nehmen wir insgesamt zehn Milliarden Euro in die Hand, dabei kommen rund zwei Milliarden vom Bund. Nahezu auf jedem Campus steht ein Bagger, zusätzliches Personal wurde eingestellt, die Infrastruktur wurde ausgebaut. Nordrhein-Westfalen hat seine Hausaufgaben gemacht.
Wird der Ansturm auf die Hochschulen Auswirkungen auf die Qualität der Lehre haben?
In jedem Wintersemester sind die ersten Wochen an den Hochschulen hektisch und voll. Für alle und insbesondere für die Erstsemester muss sich der Studienalltag erst einmal einpendeln. Es wäre unrealistisch zu glauben, dies wäre in diesem Jahr anders. Aber die Hochschulen sind solide vorbereitet, um den Studienanfängerinnen und Studienanfängern ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen.
Was geschieht, wenn nach der Abiturientenflut in den nächsten Jahren eine Abiturientenebbe folgt?
Der doppelte Abiturjahrgang ist nicht mit dem Ende des Wintersemesters 2013 vorbei. Die jüngste KMK-Prognose geht für Nordrhein-Westfalen von weiterhin hohen Studienanfängerzahlen bis 2025 aus.
Was raten Sie Studienbewerbern, die in diesem Jahr leer ausgingen?
Wenn wirklich jemand leer ausgehen sollte, rate ich vor allem zu Flexibilität bei der Wahl des Studienortes. Gerade wenn die eigenen Noten nicht so sind, dass sofort alle Türen offenstehen, brauchen Studieninteressierte einen Plan B. Natürlich gibt es für junge Menschen besonders attraktive Hochschulstandorte und vor allem attraktive Städte – aber die Qualität des Studiums ist in ganz NRW auf einem hohen Niveau.
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