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An den Haaren herbeigezogene Pointen
Foto: Kirstin Jungmann

Fröhlicher Rollentausch mit pädagogischem Hintergrund

26. Januar 2012

Jugendzentren organisieren Gemeinschaftswagen für Karnevalszug – Thema 02/12 Karneval

Möglichst lustig verkleiden ist natürlich Pflicht: Der Mitmachzirkus „Petit“ und die Clownin Pauline im geblümten Outfit und geringelten Strümpfen unterhalten am 19. Februar bereits ab 11 Uhr beim großen Kinderkarneval im „Haus der Jugend“ (HdJ) in Barmen die kleinen Jecken samt Eltern, bevor sich das närrische Geschehen zum Abschluss gegen 14.30 Uhr vor die Tür verlagert. Schließlich soll zu diesem Zeitpunkt laut Plan der vom Prinzenpaar Birgit (Wollenberg) II. und Michael (von Kamen) IV. offiziell angeführte Wuppertaler Karnevalszug unter dem Motto „Wir sind wupp-di-ka“ am erwartungsvollen Publikum rund um den Geschwister-Scholl-Platz vorbeidefilieren. „Unser buntes Programm mit vielen Mitmachaktionen vom Schminken bis zum Fotografieren wird alle Gäste sicherlich in die richtige Stimmung bringen und die Wartezeit mit bester Laune verkürzen, bevor sich dann bei hoffentlich gutem Wetter im Freien weiterfeiern lässt“, erklärt HdJ-Mitarbeiterin Luci Bögeholz, die für drei Euro Eintritt tolle Partystimmung garantiert.

Für jegliche Wetterkapriolen von Sturm bis Schnee gerüstet sind auf alle Fälle die rund 30 angemeldeten Kinder, die in einer Kooperation vom „Haus der Jugend“ Elberfeld, dem Spielplatzhaus Hardt sowie dem Jugendzentrum Heinrich-Böll-Straße in Oberbarmen beim fröhlichen Rosensonntagszug erneut mit einem eigenen Wagen mitmischen. Während der entsprechend dekorierte Neunsitzer-Kleinbus die wichtigsten Utensilien wie leckere Kamelle oder passende Kleidung transportiert, laufen die Neun- bis 14Jährigen – passend zum gewählten Motto mit bunten Regenjacken und Schirmen als Trockenschutz ausgestattet – mehr oder minder brav neben dem Fahrzeug die gesamte Strecke bis zum Ziel in der Morianstraße ab.

Die Kinder müssen ihre Süßigkeiten ganz freiwillig aus der Hand geben
„Nachdem wir im Vorjahr durch das zuständige Komitee prompt mit dem Jurypreis 2011 ausgezeichnet wurden, war es für uns fast selbstverständlich, uns wieder bei dieser Veranstaltung einzubringen. Auf diese Weise können wir gerade Kinder und Jugendliche in geeigneter Form an den Karneval und das spezielle Brauchtum heranführen“, verdeutlicht Verena Glöß, Leiterin der Einrichtung auf der Hardt. Die notwendige Vorbereitungsphase mit mehreren Organisationstreffen bestätigt die Erzieherinnen der drei beteiligten Jugendzentren: „Die Kinder freuen sich sehr auf diesen Tag und haben besonderen Spaß an der Kostümierung und dem Gemeinschaftserlebnis“, betont Verena Glöß und macht gerne auf einen pädagogischen Anreiz aufmerksam: „Der Rollentausch ist für manche Teilnehmer schon spürbar ein kleiner Kampf. Schließlich stehen sie dieses Mal nicht auf der Seite der eifrigen Fänger, sondern müssen ihre leckeren Süßigkeitenbeutel ganz freiwillig aus der Hand geben und anderen Menschen in der Menge schenken.“

Für das umfangreiche Naschzeug und die komplette Verkleidung rechnen die Verantwortlichen übrigens mit Gesamtkosten von etwa 1.500 Euro, die aus eigener Tasche finanziert werden müssen. Ob Helau, Alaaf oder eben das im Bergischen beliebte „Wuppdika“ als Narrenruf – nicht nur für Verena Glöß steht fest: „Solche Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung fördern und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung.“

FRANK-MICHAEL RALL

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