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Nachdenkliche Närrin in Wuppertal
Foto: Kirstin Jungmann

„Wir sind nicht so kommerziell“

26. Januar 2012

Marjetta Appelmann und Uwe Lischke zum organisierten Karneval - Thema 02/12 Karneval

engels: Frau Appelmann, Herr Lischke, wie viele Karnevalisten gibt es hier im Tal?
Uwe Lischke:
Zurzeit gibt es in Wuppertal etwa 25 Karnevalsgesellschaften. Nicht alle sind im Dachverband Carneval Comitee Wuppertal e.V. vertreten. Manche Gesellschaften haben nur fünf bis zehn, andere bis zu siebzig Mitglieder. Insgesamt sind es etwa 350 Personen. In den 1980er Jahren gab es mal 6.000. Wir haben wie auch viele andere Vereine Probleme mit dem Nachwuchs.

Warum sollte man bei Ihnen mitmachen?

Marjetta Appelmann
Foto: Francis Lauenau
Marjetta Appelmann ist Geschäftsführerin des Carneval Comitee Wuppertal e.V., Uwe Lischke dessen 1. Vorsitzender.

Marjetta Appelmann: Der Karneval im Verein ist einfach schöner. Es geht uns ja nicht nur ums Feiern, wir treffen uns einmal im Monat, wir machen gemeinsam Ausflüge. Aber uns ist auch die soziale Komponente wichtig. Fast jeder Karnevalsverein in Wuppertal betreut auch ein Altenheim. Viele Altenheime stellen dann sogar ein eigenes Prinzenpaar.
Uwe Lischke: Von den 200 Auftritten, die unser Prinzenpaar pro Session absolviert, findet die Hälfte in sozialen Einrichtungen wie Kindergärten und Altenheimen statt.

Haben Sie als Karnevalisten in Wuppertal ein einfaches Leben?
Uwe Lischke:
Eher nicht. Wuppertal liegt in der Nähe von Köln und Düsseldorf. Von Altweiber bis Aschermittwoch reisen viele Jecken von hier zu den Karnevalshochburgen. Deshalb findet unser Umzug auch am Rosensonntag statt.

Wie viele Besucher kommen zu Ihrem Umzug?
Uwe Lischke:
Im vergangenen Jahr waren es 120.000.

Machen Sie sich über lokale Politiker lustig?
Uwe Lischke:
Weniger. Von den 20 Mottowagen des letzten Jahres war einer etwas politisch. Politik wird als Themenbereich von den Gesellschaften nicht angenommen.
Marjetta Appelmann: In Köln, Mainz und Düsseldorf sind Planungsbüros mit dem Bau beauftragt. Wir aber bauen unsere Wagen noch selber in Heimarbeit. Nur zwei Gesellschaften haben eine Halle zur Verfügung. Alle anderen Gesellschaften bauen ihre Wagen auf der Straße. Deshalb haben unsere Wagen auch keine riesigen Figuren aus Pappmaché. Die würden den Regen gar nicht aushalten. In Wuppertal fallen eher die Kostüme derjenigen auf, die auf dem Wagen stehen.

Was unterscheidet Sie sonst noch von den Umzügen in Köln und Düsseldorf?
Marjetta Appelmann:
Wir sind nicht so kommerziell.

INTERVIEW: LUTZ DEBUS

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