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Steigungsfrei im Bergischen

30. Januar 2014

Die Nordbahntrasse lockt schon vor der endgültigen Fertigstellung Radfahrer an – Thema 02/14 Mobilität

Im vergangenen Jahr hat sich einiges auf der Nordbahntrasse getan: Nun sind 13 Kilometer von 22 geplanten Kilometern fertiggestellt. So kann die Trasse nun von Vohwinkel bis zum neu asphaltierten Rotter Tunnel von Spaziergängern, Inline-Skatern und Radfahrern genutzt werden. Dort aber müssen die Besucher die Trasse zunächst noch einmal verlassen. Der Weg führt dann durch die Barmer Innenstadt, bis die Strecke von Wichlinghausen „Am Diek“ wieder genutzt werden kann.

Dabei kann die ehemalige Rheinische Bahnstrecke, die früher zwischen Dortmund und Düsseldorf verkehrte, an mehreren schon erschlossenen Eingängen betreten werden, welche größtenteils auch mit dem Rad komfortabel zu bewältigen sind. So kam im September letzten Jahres der Zugang „Clausen“ neu dazu, von dem auch die Schulkinder der nahegelegenen Grundschule Rudolfstraße wohl in Zukunft auf ihrem täglichen Schulweg profitieren werden. Auch sonst gab es auf der Strecke, die das erste Projekt der 2006 gegründeten Wuppertal-Bewegung ist, im Jahr 2013 viele Neuerungen: Im Juli wurde unter Absprache mit dem Verein und der Stadt Wuppertal die Stützmauer an der Briller Straße von Graffiti- Künstlern verschönert. Auch die Neueröffnung des „Café Hutmacher“ im Mirker Bahnhof im September zog neue Besucher an die Trasse. Um die Nutzer der Nordbahntrasse zu schützen, patrouillieren regelmäßig Polizeistreifen auf der Trasse, wobei auch eine Fahrradstreife für die Zukunft geplant ist. Auch Sitzbänke und Haltebuchten sollen den Komfort auf der Strecke noch verbessern.

Besonders an den Wochenenden wird die Trasse von den Menschen genutzt, denn sonntags kann man ab dem Bahnhof Loh einen kleinen Teil der Strecke mit einer Drasinenbahn entdecken und so die Aussicht über das Bergische Land genießen.

Doch es gibt auch Zündstoff für Streitereien auf der Freizeitstrecke. Immer wieder sind Schäden durch Vandalismus zu beklagen und zudem wirft die Wuppertal-Bewegung der Stadt vor, dass die Streifen aus hellen Pflastersteinen, die auch sehbehinderten Menschen den Aufenthalt auf der Trasse erleichtern sollen, Inline-Skater auf dem ansonsten ebenmäßigen Asphalt zu Fall bringen könnten.

Trotzdem - die Menschen, die direkt an der Trasse wohnen, werden durch die neugeschaffenen Freizeitmöglichkeiten an Lebensqualität und Erholungswert dazugewinnen. Auch Schüler - etwa der Gymnasien Sedanstraße oder Bayreuther Straße - und Angestellte von Firmen direkt an der Trasse, werden durch diese neueröffnete Möglichkeit der Fortbewegung profitieren. Denn mit dem Rad auf der Trasse wird man von Elberfeld nach Wichlinghausen, wenn die Trasse komplett ausgebaut ist, in ungefähr 20 Minuten gelangen, was mit Bus oder Auto kaum zu meistern wäre. Schon jetzt sind deutlich mehr Radfahrer aufgrund der Trassenteilstücke im Stadtgebiet unterwegs. Die Nordbahntrasse wird also mit und mit weiter ausgebaut, sodass in absehbarer Zeit die sonst so fahrrad-ungeeignete Stadt Wuppertal für die Zweiradfahrer attraktiver wird.

STEFANIE ALZER

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