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Axel Hütte, Blaubeuren-2, Deutschland, 2022, C-Print
© Axel Hütte / VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Die Geheimnisse bleiben

10. März 2025

Axel Hütte im Bahnhof Rolandseck – Kunst in NRW 03/25

Ein ständiges, immer wieder neu begründetes Staunen begleitet einen auf dem Parcours durch die Ausstellung von Axel Hütte. Seine fotografischen Werke, die er an einsamen, meist schwer zugänglichen Orten auf der ganzen Welt aufgenommen hat, tragen etwas Geheimnisvolles, kaum zu Erfassendes in sich, obwohl sie doch schiere Realität und konkrete Dokumentation sind: Hütte gelingt es mit der Großformat-Plattenkamera in stunden- und tagelangem Warten dem Ort ein Schauspiel zu entlocken, das lakonisch und opulent, theatralisch und introvertiert ist – das die Aura des Ortes festhält und die Imagination des Betrachters auslöst. Axel Hütte hat auch experimentell gearbeitet (z.B. im Daguerre-Verfahren verwelkte Pflanzen aufgenommen), unterschiedliche Formate und Präsentationsformen erkundet, aber der eigentliche Zauber liegt doch in den Motiven selbst und der bedingungslosen Radikalität ihrer Sicht. 

Axel Hütte, der 1951 in Essen geboren wurde und hauptsächlich in Düsseldorf lebt, wurde bekannt als einer der frühen Protagonisten der Düsseldorfer Fotografenschule aus der Fotoklasse von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf. Sein Merkmal ist die Konzentration auf die Landschaft und die Natur in dieser. Folglich schließt er dabei an die deutsche Romantik und deren Perspektive an. Seine Aufnahmen sind menschenleer, Tiere kommen auch nicht vor. Ganz selten unter den 32 ausgestellten Fotografien von 1997 bis 2024 finden sich Zeugnisse des Menschen, wie in den drei querformatigen Aufnahmen von Eisenbahnbrücken in Japan, Australien und Frankreich. Hingegen fokussieren seine fotografischen Bilder die Natur im Zustand ihres selbstverständlichen Spektakels, wie es sich mit den Naturkräften und mit der Witterung zwischen Schärfe und Unschärfe, Distanz und einem Mittendrin ereignet. Bei Hütte weitet sich der Blick und holt das hervor, was sonst kaum zu erfahren ist: den Dunst oder die Wellen des Wassers, Licht und Schatten ohnehin. Wir schauen auf beeindruckende, bis ins Abstrakte reichende oder sich verflüchtigende Ereignisse – als ästhetische Idee und Erfahrung: der Schönheit, Energie und Bedeutung der Natur, als Teil unserer Existenz.

Axel Hütte | bis 15.6. | Arp Museum Bahnhof Rolandseck | 02228 942 50

Thomas Hirsch

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