engels: Frau Thrien, wie finanziert sich das Fanprojekt Wuppertal?
Sabine Thrien: Fanprojekte werden nach einer Drittelfinanzierung unterhalten. Ein Drittel der Mittel sollte von der Stadt Wuppertal kommen. Ein Drittel kommt dann vom Land NRW und ein Drittel vom DFB. Der Kommune war es aufgrund der angespannten Haushaltslage schon in den vergangenen Jahren nicht möglich, ein Drittel der Kosten zu übernehmen. Das Fanprojekt Wuppertal wird deswegen von vielen engagierten Sponsoren ermöglicht. Voraussichtlich wird die Stadt im laufenden Jahr ihre Förderung weiter herunterfahren. Ab einem gewissen Punkt sind die Stellen dadurch bedroht.
Aber auch bundesweit wird die Finanzierung der Fanprojekte diskutiert?
Ja, es gibt Stimmen, die sagen, dass der DFB die Fanprojekte voll finanzieren soll. Der DFB wiederum sagt, dass diese Art der Jugendarbeit auch Aufgabe der Länder und Kommunen ist. Deshalb will der DFB die Länder und Kommunen nicht gänzlich aus der Pflicht nehmen. Bis heute ist nicht klar, wie die Fanprojekte ab Mitte des Jahres weiterfinanziert werden sollen. Die Innenministerkonferenz hat sich mit dem DFB noch nicht geeinigt. Wir wissen noch nicht, ob es uns im Juli noch gibt.
Würden die Zuwendungen von Land und DFB nicht ausreichen?
Nein, das Fördersystem ist da absurd. Wenn wir von der Kommune keine Zuwendungen bekommen, fließen auch keine Gelder vom Land und vom DFB.
Hat die finanzielle Ausstattung der Fanprojekte etwas mit der Klassenzugehörigkeit ihrer Fußballvereine zu tun?
Natürlich haben es Fanprojekte in Städten, in denen große, erfolgreiche Vereine spielen, leichter. Die Vereine sind reicher. Es gibt mehr Sponsoren.
Dem WSV geht es zurzeit nicht so gut.
Der Verein ist im Moment in einer Entwicklungsphase. Wir wissen noch nicht, wohin diese Entwicklung führt. Viele betrachten die Geschehnisse mit Sorge. Anderen ist es mittlerweile egal. Ich bin zuversichtlich, dass der WSV eine Zukunft hat. Als Fanprojekt versuchen wir, uns aus der Vereinspolitik herauszuhalten.
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