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Noch nicht nostalgisch: Zeitungszustellung am Morgen
Foto: Jan Schliecker

„Ich glaube an die Zukunft des Journalismus“

31. Juli 2014

Marc Jan Eumann über den Wandel in der Medienwelt – Thema 08/14 Medien

engels: Herr Eumann, Redaktionen schließen, Zeitungen leiden unter sinkenden Auflagezahlen. Welche ökonomischen Perspektiven hat Qualitätsjournalismus in Zeiten des Internets?
Marc Jan Eumann
: Von Paywall bis Crowdfunding wird derzeit mit zahlreichen Möglichkeiten experimentiert. Ich glaube an die Zukunft des Journalismus, auch wenn es nicht den einen Schlüssel zum ökonomischen Erfolg gibt und unterschiedliche Wege zum Ziel führen.

Die Öffentlich-Rechtlichen bekommen einen großen Teil ihrer Einnahmen von der GEZ. Wie kann eine Chancengleichheit zwischen öffentlich finanziertem Radio und Fernsehen und privat wirtschaftenden Printmedien erreicht werden?

Marc Jan Eumann
Foto: Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien
Marc Jan Eumann (48) ist Staatssekretär beim Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien NRW und Vorsitzender der Medienkommission im SPD- Bundesvorstand.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk auf der einen und Printmedien auf der anderen Seite sind Angebote, die unterschiedlich rezipiert werden und sich gegenseitig ergänzen.

Das Dorf ist für WDR, WAZ und DuMont zu klein. Hat Lokaljournalismus in NRW eine Zukunft?
Das sehe ich anders: Das Dorf ist nicht zu klein. Es ist vielmehr der Ort, an dem sich die Welt wie in einem Brennglas bündelt. Auch darum ist es so wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger Zugang zu vielfältigen lokalen Informationen haben. Wir erleben gerade, dass Lokalredaktionen geschlossen werden, die Vielfalt im Lokalen schmilzt. Mit der Stiftung „Vielfalt und Partizipation“, die im neuen Landesmediengesetz verankert ist, wollen wir einen besonderen Beitrag leisten, um journalistische Vielfalt gerade im lokalen und regionalen Bereich zu unterstützen.

Kann die Landesregierung oder die Bundesregierung etwas gegen die Monopolisierung der Medienlandschaft machen?
Über welche Monopole reden wir? Ich meine, wir müssen über die Monopole der Betreiber von Suchmaschinen genauso reden wie über die Konzentration von Medienunternehmen. Kurzum: Die Gefahr vorherrschender Meinungsmacht gilt es an jedem Glied der crossmedialen Kette zu verhindern.

Interview: Lutz Debus

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