Rat und Tat e.V. wurde 1985 gegründet, um Angehörigen psychisch erkrankter Menschen Hilfe und Unterstützung zu bieten und einen Rahmen für den Austausch schaffen. Neben persönlicher Einzelberatung, wahlweise übers Telefon oder in der Geschäftsstelle in Nippes, bietet der Verein moderierte Gesprächskreise in verschiedenen Stadtteilen. Ebenso verwaltet die Hilfsgemeinschaft die Kölner Stiftung für psychisch Kranke und ihre Angehörigen und kümmert sich um die Vertretung der Interessen von Angehörigen.
Ermöglicht werden diese kostenfreien Angebote durch Ehrenamtler:innen. Rolf Fischer, vor zwölf Jahren selbst als Hilfesuchender dazu gestoßen und mittlerweile schon die Hälfte dieser Zeit im Vorstand, blickt auf langjährige Erfahrung in der Beratung zurück. Mit Ende Siebzig gehört er zu den ältesten Mitgliedern des Teams, Psychologiestudentin Tara hingegen mit zwanzig Jahren zu den jüngsten: „Das ist ein sehr schönes Ehrenamt, auch gerade für mich als Studentin, weil ich das sehr flexibel legen kann“. Ohne dieses Engagement der Mitglieder wären die Angebote des Vereins gar nicht umsetzbar, denn niemand ist hauptberuflich in der Beratung tätig. Fest angestellt sind bei Rat und Tat lediglich zwei Bürokräfte, die sich siebzehn Wochenstunden teilen.
Angehörige im weiten Sinne
Die ehrenamtlichen Helfer:innen haben durchweg selbst Erfahrungen mit psychisch erkrankten Angehörigen. Dieser Hintergrund, so individuell er auch jeweils sein mag, verbindet sie besonders mit den Betroffenen, die bei Rat und Tat Hilfe suchen. Bei einigen der Ehrenamtler:innen kommt noch ein entsprechender beruflicher Hintergrund hinzu, etwa in Sozialer Arbeit oder Psychologie. Manchmal stehe bei den Angeboten einfach das Zuhören im Fokus, erklärt Rolf Fischer, manchmal ginge es um konkrete Tipps, die unter den Angehörigen ausgetauscht würden, etwa mit Blick auf Antragstellung oder gesetzliche Betreuung. Dabei ergänzt er: „Der Begriff der Angehörigen wird hier recht weit gefasst“. So seien damit nicht nur Eltern, Kinder oder Partner:innen gemeint, sondern ebenso Freund:innen oder Nachbar:innen. Erst kürzlich hat Rat und Tat einen Gesprächskreis in Kalk eröffnet. Die Anzahl der Teilnehmenden könne an den einzelnen Abenden stark variieren, sodass die Gespräche mal mit vier Personen, mal mit fünfzehn stattfänden. Eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich.
Finanziert werde die Arbeit durch die Beiträge von 180 Mitgliedern unddurch Zuschüsse des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) sowie der Stadt Köln, so Fischer. Zudem tragen der Förderverein und Spenden dazu bei, dass die Angebote in dieser Form stattfinden können. Die Ausgaben umfassen neben den Mietkosten auch Büromaterial oder die Fahrtkostenerstattung für die Ehrenamtlichen. Hinzu kommen gelegentliche Veranstaltungen für die Teammitglieder: „Wir machen ja auch Fortbildungen, haben Supervisionen für die Berater und Beraterinnen, das kostet ja auch etwas.“
Noch mehr Zuspruch seit Corona
In den fast vierzig Jahren der Vereinsgeschichte hat Rat und Tat daran gearbeitet, gesellschaftliche Tabus aufzulösen und Angehörige aus dem Gefühl der Hilflosigkeit herauszuholen. Vereinsgründerin Susanne Heim erhielt 1997 das Bundesverdienstkreuz, der Verein selbst wurde im Jahr 2005 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet. Es gibt jedoch auch andere Anzeichen dafür, dass der Wert der Arbeit erkannt wird: So spricht der Vorsitzende von einem erfreulichen Zulauf an Ehrenamtler:innen, der seit der Coronapandemie zu verzeichnen sei. „Das ist so vieles im Moment, was hier gut läuft, wir haben so viele jüngere Beraterinnen!“.
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Ablenkungsversuch
Intro – Hab’ keine Angst
Wie die AfD stoppen?
Teil 1: Leitartikel – Plädoyer für eine an den Bedürfnissen der Mehrheit orientierte Politik
„Das Gefühl, dass wir den Krisen hinterherjagen“
Teil 1: Interview – Miriam Witz von Mein Grundeinkommen e.V. über Existenzängste und Umverteilung
Gefestigtes Umfeld
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Verein Chance 8 fördert Chancengleichheit für Kinder
Keine Panik!
Teil 2: Leitartikel – Angst als stotternder Motor der Vernunft
„Nicht nur ärztliche, sondern auch politische Entscheidung“
Teil 2: Interview – Psychiater Mazda Adli über Ängste infolge des Klimawandels
Weltweit für Menschenrechte
Teil 2: Lokale Initiativen – Amnesty International in Bochum
Angst über Generationen
Teil 3: Leitartikel – Wie Weltgeschehen und Alltag unsere Sorgen prägen
„Psychische Erkrankungen haben nichts mit Zusammenreißen zu tun“
Teil 3: Interview – Psychologe Jens Plag über Angststörungen
Soziale Bakterien
Den Ursprüngen sozialer Phobien auf der Spur – Europa-Vorbild: Irland
Im Sturm der Ignoranz
Eine Geschichte mit tödlichem Ausgang – Glosse
Zivilcourage altert nicht
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal
Spenden ohne Umweg
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Netzwerk 2. Hand Köln organisiert Sachspenden vor Ort
Lebendige Denkmäler
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute
Zusammen und gegeneinander
Teil 1: Lokale Initiativen – Spieletreffs in Wuppertal
Jenseits der Frauenrolle
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Immer in Bewegung
Teil 3: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Verbunden über Grenzen
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertal und seine europäischen Partnerstädte
Zu Gast in Europas Hauptstadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Die europäische Idee in Studium und Forschung an der Kölner Universität
Europa verstehen
Teil 3: Lokale Initiativen – Initiative Ruhrpott für Europa spricht mit Jugendlichen über Politik
Wasser für Generationen
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Wupperverband vernetzt Maßnahmen und Akteure für den Hochwasserschutz
Was keiner haben will
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Unternehmen Plastic Fischer entsorgt Plastik aus Flüssen
Korallensterben hautnah
Teil 3: Lokale Initiativen – Meeresschutz im Tierpark und Fossilium Bochum
Häusliche Gewalt ist nicht privat
Teil 1: Lokale Initiativen – Frauen helfen Frauen e.V. und das Wuppertaler Frauenhaus
Hilfe nach dem Schock
Teil 2: Lokale Initiativen – Opferschutz bei der Kölner Polizei