Angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der heutzutage auf Menschenrechte verwiesen wird, gerät leicht aus dem Blick, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte noch nicht einmal hundert Jahre alt ist. Die rechtlich nicht bindende Resolution der UN-Vollversammlung wurde am 10. Dezember 1948 in Paris verabschiedet. Die nicht-staatliche Organisation Amnesty International, gegründet 1961 in London, setzt sich dafür ein, dass Menschenrechte weltweit anerkannt werden und jene, die diese Rechte missachten, sich vor Gericht für ihre Taten verantworten müssen.
Gegründet vor über 50 Jahren
Die Bochumer Ortsgruppe von Amnesty International wurde schon bald darauf gegründet, 2019 feierte sie ihr 50-jähriges Bestehen. Die Gruppe ist studentisch geprägt und eng mit der Ruhr-Universität verbunden. Doch die Corona-Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. So hat die Gruppe heute ihren Sitz im Haus der Begegnungen in der Nähe des Hauptbahnhofs und besteht im Kern aus fünf bis zehn ehrenamtlichen Mitgliedern. Einer davon ist Hans Hudde, der bereits seit zehn Jahren der Gruppe angehört. Er erzählt von den diversen Veranstaltungen und Projekten, die die Gruppe in Bochum betreut oder veranstaltet hat.
Sehr eindrücklich sei die Veranstaltungsreihe gewesen, die im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Fritz-Bauer-Stiftung anlässlich des Militär-Putsches vor 50 Jahren in Chile organisiert wurde. Hierbei berichteten auch überlebende Opfer der Militärdiktatur von ihren Erfahrungen. Hudde erklärt weiter, dass es um die Dynamik zwischen Vergangenheit und Gegenwart geht: Wie gehen Justiz und Zivilgesellschaft mit der Vergangenheit um, werden die Täter rechtlich belangt und das Geschehen in vollem Umfang aufgearbeitet? Oder wird versucht, das Geschehene zu vertuschen?
Im Rahmen der iranischen Women-Life-Freedom Bewegung organisierte die Gruppe zusammen mit dem endstation Kino in Bochum Langendreer eine Filmreihe. Die Ortsgruppe verweist darauf, dass es in Bochum eine aktive iranische Exil-Gemeinschaft gibt, deren wohl bekanntester Vertreter der Onkel des in Iran Inhaftierten Rappers Toomaj Salehi ist. Salehi wurde wegen „Propaganda gegen den Staat“ verurteilt.
Mittels „Urgent Actions“ rückt Amnesty International Einzelfälle in den Vordergrund, die exemplarisch für Menschenrechtsverletzungen in den jeweiligen Ländern stehen. Dabei handelt es sich um Petitionen, deren Unterschriften die politischen Vertreter zum Handeln auffordern. So gibt es Urgent Actions, die sich für politische Gefangene in Russland einsetzen oder zum Weltfrauentag auf inhaftierte Iraner:innen aufmerksam machen.
Unabhängig und sicher arbeiten
Die größte Veranstaltung der Ortsgruppe ist eine seit 1971 jährlich stattfindende Kunstauktion, die in Zusammenarbeit mit der Bochumer Künstlerszene entsteht. Dabei werden Gelder für die Arbeit von Amnesty International gesammelt.
Die Arbeit der Bochumer Ortsgruppe kann sich nur in Ausnahmefällen mit Ereignissen in Deutschland beschäftigen, da die Vergangenheit gezeigt hat, dass es sicherer für die Aktivisten ist, nicht mit persönlichem Bezug zu arbeiten. Diese Vorgabe sichert zudem die Unabhängigkeit der Arbeit von Amnesty International, da der Einsatz für politische Gefangene im eigenen Land als Zugehörigkeit zu einer politischen Gruppierung gewertet werden kann.
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Ablenkungsversuch
Intro – Hab’ keine Angst
Wie die AfD stoppen?
Teil 1: Leitartikel – Plädoyer für eine an den Bedürfnissen der Mehrheit orientierte Politik
„Das Gefühl, dass wir den Krisen hinterherjagen“
Teil 1: Interview – Miriam Witz von Mein Grundeinkommen e.V. über Existenzängste und Umverteilung
Gefestigtes Umfeld
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Verein Chance 8 fördert Chancengleichheit für Kinder
Keine Panik!
Teil 2: Leitartikel – Angst als stotternder Motor der Vernunft
„Nicht nur ärztliche, sondern auch politische Entscheidung“
Teil 2: Interview – Psychiater Mazda Adli über Ängste infolge des Klimawandels
Angst über Generationen
Teil 3: Leitartikel – Wie Weltgeschehen und Alltag unsere Sorgen prägen
„Psychische Erkrankungen haben nichts mit Zusammenreißen zu tun“
Teil 3: Interview – Psychologe Jens Plag über Angststörungen
Sorgen und Erfahrungen teilen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Kölner Verein Rat und Tat unterstützt Angehörige von psychisch kranken Menschen
Soziale Bakterien
Den Ursprüngen sozialer Phobien auf der Spur – Europa-Vorbild: Irland
Im Sturm der Ignoranz
Eine Geschichte mit tödlichem Ausgang – Glosse
Zusammen und gegeneinander
Teil 1: Lokale Initiativen – Spieletreffs in Wuppertal
Jenseits der Frauenrolle
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Immer in Bewegung
Teil 3: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Verbunden über Grenzen
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertal und seine europäischen Partnerstädte
Zu Gast in Europas Hauptstadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Die europäische Idee in Studium und Forschung an der Kölner Universität
Europa verstehen
Teil 3: Lokale Initiativen – Initiative Ruhrpott für Europa spricht mit Jugendlichen über Politik
Wasser für Generationen
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Wupperverband vernetzt Maßnahmen und Akteure für den Hochwasserschutz
Was keiner haben will
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Unternehmen Plastic Fischer entsorgt Plastik aus Flüssen
Korallensterben hautnah
Teil 3: Lokale Initiativen – Meeresschutz im Tierpark und Fossilium Bochum
Häusliche Gewalt ist nicht privat
Teil 1: Lokale Initiativen – Frauen helfen Frauen e.V. und das Wuppertaler Frauenhaus
Hilfe nach dem Schock
Teil 2: Lokale Initiativen – Opferschutz bei der Kölner Polizei
Orientierung im Hilfesystem
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Opferschutzorganisation Weisser Ring in Bochum
Ein neues Zuhause
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Wuppertaler Tierschutzverein Pechpfoten
Forschung muss nicht quälen
Teil 2: Lokale Initiativen – Ärzte gegen Tierversuche e.V. argumentiert wissenschaftlich gegen Tierversuche