Das Wuppertaler Traditionsunternehmen Vorwerk stellt Teppiche her, die besonders für Allergiker geeignet sind. Das ist aber nicht das einzige, was in der Stadt zum Schutz von Menschen mit Allergien getan wird. Und um ihnen den Lebensalltag zu erleichtern. Denn auch wenn ein langer Regen bei Heuschnupfen hilft, weil das Wasser die Pollen aus der Luft spült, heißt das noch lange nicht, dass Wuppertaler aufgrund der hohen Niederschlagszahlen im Tal besser dran sind als anderswo.
Geachtet wird schon vonseiten der Stadt auf Allergiker – zunächst, was das Gebäudemanagement angeht. Zwar gibt es laut Alexandra Szlagowski vom Presseamt „keine rechtlichen Vorgaben und auferlegte Anordnungen explizit auf Allergien bezogen“. Dafür gibt es aber einen Handlungsleitfaden, den das Gebäudemanagement selbst entworfen hat. „Darin geht es generell um das Thema Gesundheit, was die Neubauten und die Instandhaltung betrifft“, sagt Szlagowski. Daran orientieren sich die Baumeister der Stadt. Zum Beispiel werden nur in Ausnahmefällen Teppiche in Kindertagesstätten verlegt. Das hat aber vor allem auch hygienische Gründe. Ein weiteres Beispiel sind Hinweise auf Ausdünstungen in und aus Gebäuden, denen laut dem Gebäudemanagement sofort nachgegangen werde. Und: Schimmel ist ein Problem, das nicht nur Allergiker betrifft. „Bei Schimmel in Gebäuden werden wir so oder so direkt tätig, denn der schadet allen Menschen“, sagt Szlagowski.
Stichwort Kitas: Die städtischen Kindertagesstätten haben naturgemäß immer auch mit Kindern zu tun, die unter verschiedensten Krankheiten leiden. Dazu zählen auch Allergien. „Ziel ist es immer, die Kinder in den Einrichtungen zu betreuen und auf die besonderen Bedürfnisse einzugehen“, sagt Cornelia Weidenbruch, Leiterin des Stadtbetriebs Kindertagesstätten. Kinder, Eltern und Erzieher arbeiten eng zusammen. Dafür ist es aber erforderlich, dass die Eltern Hinweise zum Gesundheitszustand ihres Kindes geben. „Viele Eltern machen Allergien und andere Krankheiten oft gar nicht so publik, weil sie Angst haben, das Kind würde dann ausgegrenzt“, sagt Weidenbruch. Es sei aber sehr wichtig, dass Menschen im Umfeld Bescheid wüssten, um im Notfall handeln zu können.
Zwar dürfen Erzieher nicht therapieren oder behandeln – also keine Allergiespritzen setzen oder Blutdruck messen – aber in solchen Fällen kämen Pflegedienste in die Kitas, um den Kindern die nötige Medizin zu verabreichen. Im Notfall kommt, zum Beispiel bei einem allergischen Schock, der Notarzt. Was Unverträglichkeiten und Allergien bei Lebensmitteln angeht, haben die Eltern die Möglichkeit, sich mit dem örtlichen Essensanbieter abzusprechen – bis hin zur Selbstversorgung. Wenn das Kind schwer von Allergien betroffen ist, können die Eltern selbstverständlich den Kindern eigenes Essen von zuhause mitgeben. Das Essen wird dann in der Kita warmgemacht.
Aktiv im Thema
www.kiggs-studie.de | Seite der Studie für Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
www.dgaki.de | Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie
www.daab.de | Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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