Zürich, 23/10.50.
Ich glaubte, um diese Zeit selber kommen zu können; statt dessen kommt dieser Brief. Ich sehne mich fort aus der Schweiz; allein ich habe die Summe zur Uebersiedelung nach London bis jetzt nicht aufgebracht. Komme ich übrigens über kurz oder lang dazu und dadurch nach England, so falle ich Euch, wenigstens für die erste Zeit, zur Last, bis eine Beschäftigung aufgefunden ist. Dies macht mir bei dem Zustande Eurer Finanzen Scrupel, die ich aber in den Wind schlage, wenn Du bei Deinem Vorschlage zu meiner Uebersiedelung beharrst.
[…]
Endlich folgendes entrefilet über mich: Du weißt, daß ich bei der bekannten Flüchtlingsvertheilung dem Kanton Luzern überwiesen wurde. Meine erste Eingabe an die hiesige Regierung, mich in Zürich zu lassen, wurde, angeblich vom Bundesrath aus, thatsächlich aber von hier aus, abgeschlagen. Ehe mir indeß dieser Bescheid insinuirt wurde – ich sah ihn voraus – hatte ich auf den Rath eines Schweizers mich an die Luzerner Regierung um Urlaub gewandt. Dieser ist mir jetzt bewilligt worden, auf unbestimmte Zeit. Ich weiß, daß es eben nichts ist, als eine Galgenfrist. Der Bundesrath wird sehr bald mit einer neuen, noch perfideren, Maaßregel niederkommen, bis der Zweck, alle deutschen Flüchtlinge bis auf die wohlhabenden los zu werden, erreicht ist. Keiner darf jetzt mehr den ihm angewiesenen Aufenthaltsort auch nur über Nacht verlassen, er habe denn zuvor einen Urlaub erhalten, der auf einem bundesräthlich-gedruckten Formular ertheilt wird, das in seinen Details minutiöser ist als ein preußischer Paß. Nächstens werden wir wohl gleich den Juden im Mittelalter, an jedem Ort, wo’s Flüchtlinge giebt, unser besonderes Ghetto erhalten – alles zur Ehre der freien Schweiz und der viel freieren Contrerevolution. Im Gegensatz dazu ist schon der Gedanke, wieder ein Mal bei Euch sein, mit Dir half and half kneipen, und andrerseits mich in Marx’s häuslichem Kreise herumtummeln zu können, eine Art Labsal.
[…]
Dein L[upus]
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe; Briefwechsel, Band 3, Berlin 1981, S. 662-665.
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