Leipzig, den 21. September 1875
Ich muss recht sehr um Entschuldigung bitten, dass ich Sie auf Ihren Brief von Ende März ohne alle Antwort gelassen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich in den ersten drei bis vier Monaten nach meiner Freilassung keine ruhige Stunde gehabt, und selbst heute fällt es mir schwer, die nötige Muße aufzutreiben.
Mit dem Urteil, das Sie über die Programmvorlage fällten, stimme ich, wie das auch Briefe von mir an Bracke beweisen, vollkommen überein. Ich habe auch Liebknecht über seine Nachgiebigkeit heftige Vorwürfe gemacht, aber nachdem einmal das Malheur geschehen war, galt es, sich so gut als möglich herauszuziehen.
Was der Kongress beschlossen, war das Äußerste, was zu erreichen war. Es zeigte sich auf der anderen Seite eine entsetzliche Borniertheit und teilweise Verbissenheit, man musste mit den Leuten wie mit Porzellanpüppchen umgehen, wollte man nicht, dass der mit soviel Lärm in Szene gesetzte Einigungskongress zum Jubel der Gegner und zur größten Blamage der Partei resultatlos auseinanderging.
Schließlich gelang es aber dennoch, namentlich in der Personenfrage, derart zu operieren, dass wir mit dem Resultat zufrieden sein konnten. Es wird allerdings noch manchen Kampf gegen die Borniertheit und den persönlichen Egoismus zu kämpfen geben; aber ich zweifle nicht, dass auch diese Kämpfe, wenn wir geschickt operieren, ohne Schaden für das Ganze ausgefochten werden, und dass in zwei Jahren ein ganz anderer Geist die teilweise noch widerhaarigen Elemente durchdringt.
[…]
Grüßen Sie Marx, wenn er zurückkehrt. Wollen Sie denn nicht Deutschland mal heimsuchen? Sie sitzen in England wie eingerostet.
Freundschaftlichst grüßt Ihr ergebener
Bebel
1875 schlossen sich in Gotha der von Ferdinand Lassalle gegründete Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Bebels und Liebknechts zur Sozialistischen Arbeiterpartei zusammen. Marx und Engels kritisierten das neue Parteiprogramm, da es die marxistische Lehre zu wenig berücksichtige.
Quellenangabe:August Bebels Briefwechsel mit Friedrich Engels, hg. von Werner Blumenberg, London, The Hague, Paris 1965, S. 35-37; die Abb. zeigt August Bebel
Dear Fred,
engelszungen 01/25
Dear Fred,
engelszungen 11/24
Lieber Freund Engels!
engelszungen 10/24
Lieber Engels
engelszungen 08/24
Lieber Friedrich
engelszungen 07/24
Dear Fred,
engelszungen 06/24
Lieber General!
engelszungen 05/24
Lieber Engels!
engelszungen 04/24
Lieber General!
engelszungen 03/24
Lieber Engels!
engelszungen 02/24
Lieber Friedrich
engelszungen 01/24
Hochgeehrter Genosse!
engelszungen 12/23
Lieber Engels!
engelszungen 11/23
Lieber Herr Engels!
engelszungen 10/23
Lieber Engels!
engelszungen 07/23
Lieber Engels!
engelszungen 06/23
Lieber Herr Engels!
engelszungen 05/23
Lieber Engels!
engelszungen 04/23
Lieber Herr Engels!
engelszungen 03/23
Lieber Engels!
engelszungen 02/23
Dear Fred,
engelszungen 01/23
Dear Fred,
engelszungen 12/22
Lieber Friedrich
engelszungen 11/22
Verehrter Freund!
engelszungen 10/22
Lieber Engels!
engelszungen 09/22