Zürich, 25.12.49
Deinen Brief vom 20. November erhielt ich am 1sten dieses Monats. Da ich so lange nichts hörte, glaubte und fürchtete ich schon, Du seist in einem Sturme um Dein junges Leben gekommen. Das ist aber auch eine verteufelt lange Fahrt – 5 Wochen, so viel braucht man für gewöhnlich nicht bis New York.
Vor allen Dingen muß ich Dir sagen, weshalb ich erst jetzt antworte. Anfangs dieses Mts. wurde ich in Folge einer starken Erkältung krank, zwar nicht bettlägrig, aber so stark verschnupft, daß ich nicht einmal zum Briefschreiben Lust hatte. Jetzt wollte ich an die „derniers moments“ der National Versammlung gehen: da wurde ich durch einen Brief nach Elgg gerufen, einem kleinen Städtchen an der Gränze des Kantons Zürich nach St. Gallen zu, um einen plötzlich erkrankten Flüchtling pflegen zu helfen. Dieser Flüchtling war kein anderer, als Schmidt von Löwenberg. Er wollte trotz doppelter Steckbriefe – preußischer und rheinbaierischer – die auch in schwäbischen Blättern gestanden, einen Abstecher durch Württemberg nach Frankfurt a/M. machen. [...] Schmidt reiste dann von hier ab, bekam aber hinter Winterthur den Blutsturz und gelangte zur Noth bis Elgg, wo er in einem Gasthofe liegen blieb. Zum Glück war noch ein Flüchtling bei ihm und auch zwei Aerzte jenes Ortes waren gleich zur Hand. Als ich hinkam, hatten letztere alle Hoffnung aufgegeben. Die Blutergießung wiederholte sich noch 5mal. Der andre Flüchtling und ich wachten nun Tag und Nacht. Endlich besserte sich der Zustand. Seit einigen Tagen bin ich wieder hier, werde aber wieder hin, hoffentlich um dann Schmidt in seine hiesige Wohnung zurückbegleiten zu können.
[...]
An Marx und seine Familie, an die ich täglich denke, trage ich Dir viele herzliche Grüße auf; auch an Preiß, der, wie Freiligrath schreibt, in Hasenfellen etc. famose Geschäfte machen soll; endlich an alle übrigen Bekannten. Und nun Prosit Neujahr.
Dein Lupus [d.i. Wilhelm Wolff]
Wilhelm Wolff (1809-1864), 1848/49 Redakteur der von Marx geleiteten „Neuen Rheinischen Zeitung“, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Wolff emigrierte nach der Niederschlagung der Revolution zunächst in die Schweiz, 1851 nach England.
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Bd. 3, Briefwechsel, Berlin 1981, S. 425-426.
Dear Fred,
engelszungen 01/25
Dear Fred,
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Lieber Freund Engels!
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Lieber Engels
engelszungen 08/24
Lieber Friedrich
engelszungen 07/24
Dear Fred,
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Lieber General!
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Lieber Engels!
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Lieber General!
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Lieber Engels!
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Lieber Friedrich
engelszungen 01/24
Hochgeehrter Genosse!
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Lieber Engels!
engelszungen 11/23
Lieber Herr Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Herr Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Herr Engels!
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Lieber Engels!
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Dear Fred,
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Dear Fred,
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Lieber Friedrich
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Verehrter Freund!
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Lieber Engels!
engelszungen 09/22