Deinen Brief vom 17 ds. habe ich erhalten und bin nun wohl über meine Fragen, die ich in meinem letzten Briefe aufstellte beruhigt. Aber ich muß Dir doch sagen daß ich mich etwas über Deine Vermuthungen geärgert habe; als Emil Vater zuerst von Deinen Plänen sprach ist er gleich darauf eingegangen Dir das Geld zu geben wenn er sieht daß es Dir Ernst mit der Kaufmannschaft ist und er die Garantieen hat daß das Geld gut und sicher angelegt wird. Von andern Nebenbedingungen und Deinen Privatverhältnissen ist gar keine Rede gewesen. Später als wir hörten, daß Boaler schon wieder in New York sei sprachen Emil und Vater von Heilgers und Calcutta. Wir finden es ganz natürlich, daß an einem Orte, wo sich die meisten deutschen Flüchtlinge aller Sorten versammelt haben, auch viel von deutschen Politik die Rede sein wird, und Du natürlich um so eher wieder hineingezogen wirst, und deßhalb finden wir es nützlicher für Dich, daß Du an einen Ort gehst, wo Du dieser Gefahr weniger ausgesetzt bist; denn daß es eine Gefahr für Dich ist, ist ganz natürlich aus dem Grunde weil Du mehrere Jahre mit großer Lust und Liebe für diese Sachen alle Deine Kräfte aufgeopfert hast, und eine solche Liebhaberei an einem Orte wo sie so viel Nahrung hat, sehr leicht wieder die Oberhand gewinnen kann. Es ist nun der Gedanke bei uns aufgestiegen, daß Du wohl für den Augenblick mit Ernst Kaufmann werden willst, um Dir dadurch Deinen Lebensunterhalt zu sichern, daß aber, sobald nach Deiner Ansicht sich wieder günstige Chancen für Eure Partei darbieten, Du den Kaufmann wieder an den Nagel hängen und wieder für Eure Partei arbeiten wirst; mit einem Wort, daß Du nicht mit Lust und Liebe Kaufmann wirst und nicht vorhast es Dein Lebelang zu bleiben. Es hat mir deßhalb auch leid gethan wie Du den Antrag von Heilgers so kurz ablehntest. […] Sei so gut und nimm mir nicht übel wenn ich Dir etwas den Kopf gewaschen habe, jeder Mensch hat das von Zeit zu Zeit nöthig, und da ich denke daß Du es von mir am ersten mit vertragen kannst, so habe ich mich auch nicht gescheut es zu thun, besonders da ich die Ueberzeugung habe, daß es zu Deinem Besten ist. – Adieu lieber Friedrich, schreibe mir doch ja recht bald wieder –
Mit herzlicher Liebe Deine Marie
Marie Blank, geb. Engels (1824-1901): Engels Schwester, verheiratet seit 1845 mit dem Kaufmann Emil Blank (Barmen und London) Nach seiner Teilnahme an der Revolution 1848/49 soll sich Friedrich Engels nach dem Willen seiner Familie eine bürgerliche Existenz aufbauen. Heilgers ist offenbar ein Geschäftspartner von Friedrich Engels senior und Emil Blank mit Kontakten nach Kalkutta. Engels und Marx hingegen planten zeitweise, nach New York zu emigrieren.
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 3, Berlin 1981, S. 617-618.
Dear Fred,
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