Barmen, 14. Januar 1849
Schon einige Zeit habe ich mit einiger Unruhe einen Brief von Dir erwartet, da aber bis jetzt meine Hoffnung vergeblich war, so schreibe ich Dir. Wir sind Gott sei Dank alle gesund, der Vater und alle Geschwister, aber doch habe ich Dir wieder einen Trauerfall in der Familie anzuzeigen, der uns wahrhaft erschüttert hat. Der Onkel Caspar hat am 2ten Januar seine Frau wieder verloren. Sie hatte schon mehrere Wochen die Gallsucht und obgleich in einem hohen Grade, so war doch kein Mensch besorgt darum. Kurz vor Weihnachten wurde sie jedoch kränker und 24 Stunden vor ihrem Tode verlor sie die Besinnung und die Aerzte befürchteten eine Hirnlähmung, die dann auch bald eintrat. Für den Onkel C. ist es sehr hart, denn alle seine Hoffnungen die er wieder an das Leben knüpfte, sind mit ihr zu Grabe getragen und er steht jetzt einsamer wie jemals, da er sich auch mit dem ersten Januar von Onkel August separiert hat und nun jeder das Seidengeschäft auf eigene Hand fortsetzt. Adeline Engels hatte sich kurz vor diesem Todesfall mit Fritz Lorenz verlobt, den Du wohl aus den Schuljahren her kennst, wie er neben uns bei vom Lohr im Hause war. Sie wird im Frühjahr heirathen und mit ihm nach Gladbach ziehn, wo er ein kleines Geschäft hat.
Mich hat der rasche Tod der Tante besonders erschüttert und ich denke oft, wie bald auch mit mir es so kommen könnte. Ich bin zwar Gott sei Dank recht gesund, aber, was will das sagen. Die Starken fallen oft plötzlich und unsere Stunde kann nahe sein, ohne daß wir daran denken. Wir sind aber in Gottes Hand und ohne Seinen Willen fällt kein Haar von unserm Haupte.
Doch nun bitte ich Dich lieber Friedrich, schreibe mir bald, wie es Dir geht, wie Du Dich eingerichtet hast, was Du Dir für den Winter angeschafft hast und ob Du etwas gebrauchst. Ich habe mich in der Kälte jeden Abend mit der Sorge hingelegt, ob Du auch wohl warme Kleider und ein warmes Bette hättest.
Gott wolle mit Dir sein, Er wolle sich Deiner erbarmen und Dich an Seiner Hand führen, das bitte ich für Dich. Ich bin allein zu Hause, keiner weiß daß ich schreibe, deshalb kann ich Dir auch keine Grüße schicken.
Mit treuer Liebe Deine Mutter
Elise Engels
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 3, Berlin 1981, S. 132.
Dear Fred,
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Dear Fred,
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