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12.581 Beiträge zu 3.811 Filmen im Forum

Lieber Friedrich!

27. Oktober 2016

engelszungen 11/16

Barmen 28 Novbr 1890

Mit Bedauern habe ich Deine Todesnachricht gelesen; ich kann mir denken, daß Dir der Tod Deiner Haushälterin, die schon so lange Deine Sachen besorgte, u. an die Du dich so gewöhnt hattest, nahe gegangen sein muß. Nun einstweilen hast Du ja einen Ersatz, wenn auch nur provisorisch, u. hoffentlich findest Du bald einen solchen, der Dir ganz paßt u. es Dir nach Wunsch macht. –

[…]

Am letzten Montag hatten wir hier eine Ueberschwemmung, wie ich sie nie gesehn habe. Unser ganzer Garten war ein See, u. das Wasser lief in meine Kellerfenster hinein. Gestern Abend erst habe ich den Keller wieder frei bekommen, vermittelst einer Dampfpumpe. So viel bis jetzt bekannt ist, sind 5 Menschen u. auch 5 Pferde ertrunken. – Rud. Blank ist schon hier u. wohnt bei dem alten Emil, seine Frau u. Kind sind zu Verwandten hier gezogen, da es in Blanks Haus zu kalt war. Blanks hatten nämlich auch den Keller bis unter die Decke voll Wasser u. konnten deshalb mit ihrer Centralheizung nichts anfangen. – Bis nächstens u. herzliche Grüße von Emma u. Deinem alten

Hermann.

[…] Hier haben wir jetzt ca 8 Grad Kälte!!

Ein Brief von Engels‘ Bruder. Engels‘ Haushälterin Helene Demuth war am 4. November 1890 gestorben. Engels und Helene Demuth standen in einem sehr engen Vertrauensverhältnis zueinander und ordneten gemeinsam Marx‘ literarischen Nachlass. Beide kannten sich seit langem, da Demuth fast 40 Jahre lang Haushälterin der Familie Marx war. Nach dessen Tod 1883 zog sie zu Engels.

In: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 30, Berlin 2013, S. 616.

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