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Lieber General!

26. November 2015

engelszungen 12/15

Berlin W., den 24. November 1894.

Ich sende Dir zu Deinem Geburtstag meine allerherzlichsten Glückwünsche; ich hoffe und wünsche, dass Du den Tag munter und vergnügt verlebst und Du uns in diesem Zustand noch recht lange erhalten bleibst. Erst die Vorgänge der letzten Zeit haben ja wieder bewiesen, dass wir Dich noch gar nicht entbehren können und natürlich erst recht nicht entbehren wollen.

Um ein Haar hätte ich vergessen, Dir zu schreiben; ich sitze eben über dem Schmieden meiner Artikel gegen Vollmar, der dieses Mal – in aller Ruhe, aber feste – eine Tracht Prügel bekommt, wie er sie in seinem Leben noch nicht erhalten hat. Er, der bereits glaubte zu triumphieren, wird merken, dass das ihm denn doch unendlich schwerer gemacht wird, als er glaubt, und dass er, der sich schon am Ziele wähnte, findet, dass es wieder mal nichts ist.

Mein erster Artikel kommt Mittwoch, nachdem morgen sein vierter, der dümmste, aber auch der gemeinste, abgedruckt wurde.

Ich schreibe Dir in Bälde mehr, auch der Hexe, über die ich durch ihren Mann zu meiner Freude hörte, dass sie Wieder aktionsfähig ist und sogar ihr Baby selbst stillt. Ein Mordsweib.

Grüsse sie und ihren Mann von mir herzlich und sei selbst aufs herzlichste gegrüsst von Deinem

August.

Friedrich Engels wurde am 28. November 1820 geboren. Hier gratuliert ihm August Bebel zu seinem 74. Geburtstag. Engels starb im darauffolgenden Jahr. Georg von Vollmar war ein bayerischer Sozialdemokrat, der den Kurs der SPD-Parteiführung offen kritisierte. „Hexe“ ist der Spitzname von Luise Kautsky, einer engen Vertrauten von Engels.

August Bebels Briefwechsel mit Friedrich Engels, hg. von Werner Blumenberg, London, The Hague, Paris 1965, S. 784.

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