Der gebürtige Kölner Patric Catani hat als Teenager unter dem Alias E De Cologne irrwitzigen Gabber gemacht. Als Candie Hank widmet er sich Hip Hop, Ghetto Funk und anderen urbanen Definitionen von Cool, um sie betont uncool mit Spielzeugsounds, Country oder anderen galoppierenden Rhythmen zu verzieren. Hin und wieder kommt auch der Gabber-Reflex zum Vorschein und es wird ein wenig geschreddert (27.12., 20 Uhr, King Georg). Chilly Gonzales spielt nun schon zum dritten Mal kurz vor Jahreswechsel in der Philharmonie. In der Show präsentiert sich der kanadische Wahlkölner zusammen mit Streichorchester als Edutainer, der Comedy, Musikschule und Konzert miteinander verbindet (28.12., 21 Uhr, Philharmonie). Am 29.12. läuft um 15 Uhr mit Miloš Formans „Amadeus“ der Lieblingsfilm des Pianisten im Filmforum NRW. Gonzales ist anwesend und gibt eine Einführung.
Seit fünf Jahren veranstaltet die c/o-pop in der Winterzeit die „Cologne Musik Week“. Das einwöchige Festival gibt Newcomer-Bands aus der Region die Möglichkeit, sich einem größeren Publikum vorzustellen. Vom 14. bis zum 19. Januar werden in 13 Locations in ganz Köln zahlreiche junge Bands, aber auch elektronische Acts und DJs bei meist freiem Eintritt ihre Musik präsentieren. Im Programm finden sich auch immer wieder langjährige Wegbegleiter des musikalischen Lebens der Region wie z.B. Justus Köhncke, der sein gerade erschienenes Album „Justus Köhncke & The Wonderful Frequency Band“ im Gepäck hat (www.colognemusicweek.de). Fast zeitgleich findet in der Kölner Apostelkirche das Ambientfestival „Zivilisation der Liebe“ statt. Vom 17. - 21. Januar kann man dort kontemplative Konzerte von Nils Frahm, Thomas Köner oder dem Piano-Maniac Lubomyr Melnyk mit seiner Continous Music genießen (www.ambientfestival.de).
Semi-Elektronischen Indie-Pop macht das Quartett Caged Animals. Ihre smarten Popsongs wirken wackelig wie erste Gehversuche, die wohl dosierte Mischung aus Catchyness, Dissonanzen und Low Fi-Sound macht aber schnell klar, dass die Band aus New Jersey sehr wohl weiß, was sie da tut (19.1., 20.30 Uhr, Studio 672). Gerade ist die Kraftwerk-Biografie von David Buckley auf deutsch erschienen, wo auch Karl Bartos zu Wort kommt, demnächst erscheint außerdem Bartos' Autobiografie über seine 15 Jahre bei Kraftwerk. Mit seinem Album „Off the Record“ hat der Co-Autor von Klassikern wie „Das Model“ oder „Taschenrechner“ in diesem Jahr Skizzen aus jenen Tagen ausformuliert. Die klingen irgendwie nach Kraftwerk, hängen aber auch etwas unglücklich irgendwo zwischen dem Damals und dem Heute (25.1., Live Music Hall). Der Hamburger Elektronik-Künstler Felix Kubin hat sich mit der polnischen Mini-Big Band Mitch and Mitch zusammengetan, um Gebrauchsmusik für alle Lebenslagen zu entwerfen. Das Konzert aus der Reihe Reconstructing Song beschert uns neben einer vollen Bühne vielleicht auch so etwas wie Avantgarde-Easy Listening (30.1, 20.30 Uhr, Stadtgarten). Der ehemalige Pavement-Frontmann Stephen Malkmus lebt seit ein paar Jahren in Berlin, in Köln war er jüngst häufig zu Gast. Nicht zuletzt, um beim letzten Week-End Festival zusammen mit den Kölnern Von Spar das Can-Album „Ege Bamyasi“ zu interpretieren. Das neue Album „Wig Out at Jagbags“ ist dann auch – wie er selbst angibt – nicht nur von seinen Berlin-Eindrücken, sondern auch von seinen Köln-Besuchen beeinflusst. Es ist mit Hilfe von Malkmus' eingespielter Band The Jicks ein lockeres, luftiges Rockalbum geworden, das gleichermaßen leicht und komplex klingt. Das Konzert ist dann beinahe ein Heimspiel (31.1., 19.30 Uhr, Gebäude 9).
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