Aki Takase dürfte in Wuppertal noch in guter Erinnerung sein, obwohl ihr letzter Auftritt etliche Jahre zurückliegt. Etwa war sie beim damaligen Nachtfoyer (das heutige Jazzfoyer), mit einem Eric Dolphy Programm in der Elberfelder Citykirche (2002) und im Duo mit dem Klarinettisten Louis Sclavis im Skulpturenpark Waldfrieden (2013) zu Gast. Nun kommt sie wieder, um im soziokulturellen Ort „Insel“ ihr Projekt „Ellington“ vorzustellen.
Die 1948 in Osaka geborene japanische Jazzpianistin und Komponistin, die sich 1987 für Berlin als ihren Wohnsitz entschieden hat, ist im experimentellen Jazz in aller Munde. Unverwechselbar ist ihr expressives Spiel, das mit einem brillanten Anschlag einhergeht. Ihre internationale Karriere begann nach ihrem grandiosen Auftritt beim Jazzfest Berlin anno 1981. Lang ist die Liste an weltberühmten Musikern, mit denen sie zusammengearbeitet hat: etwa Lester Bowie, John Scofield und Evan Parker. Viele Soloalben und zahlreiche Kollaborationen zeugen von ihrem musikalischen Schaffen. Mit etlichen renommierten Preisen wurde sie dekoriert, darunter der Albert-Mangeslsdorff-Preis für ihr Lebenswerk.
Immer wieder setzt sie sich in unterschiedlichen Projekten mit Jazzgrößen auseinander, die Geschichte geschrieben haben: Thelonious Monk, Eric Dolphy oder Ornette Coleman. Auch mit Duke Ellingtons Oeuvre hat sie sich in wechselnder Besetzung beschäftigt. Derzeit konzentriert sie sich gemeinsam mit dem Saxophonisten Daniel Erdmann auf den legendären Jazzmusiker. Resultat war vor rund einem Jahr die Veröffentlichung ihrer CD „Ellington“. Diese Produktion stellen sie nun auch in Wuppertal vor.
Daniel Erdmann, 1973 in Wolfsburg geboren und in der französischen Stadt Reims lebend, kennt Takase schon lange: Als sie von 1997 bis 2000 als Gastprofessorin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin tätig war, gehörte er zu ihren Schülern. In dieser Zeit konzertierte er mit ihrem Sextett. Vor vier Jahren brachten die beiden das Album „Isn‘t It Romantic?“ heraus.
Seit seiner Studienzeit ist auch Erdmanns Karriere nach oben gegangen. Er hat mit namhaften Künstlern wie Rudi Mahall zusammengearbeitet, war Mitbegründer der Gruppe Berlin Calling und des Trios Daniel Erdmann‘s Velvet Revolution und erhielt Preise wie den Echo Jazz. Auch seine Diskografie wächst stetig.
Aki Takase & Daniel Erdmann | So 30.3., 18 Uhr | Insel | insel.news
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