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Oper.

Das Leben als Traum

„Hanjo“ von Toshio Hosokawa bei der Ruhrtriennale - Opernzeit 09/11

Die Kammeroper „Hanjo“ schlägt die Brücke zwischen Ost und West: Einerseits ist die Textvorlage von der Tradition des No-Theaters beeinflusst, andererseits überwindet die Vertonung die streng kodierte Ausdrucksform der japanischen Theatertradition durch die Einflüsse zeitgenössischer Musik und macht das Erleben der Figuren auch für den Europäer unmittelbar erfahrbar.

Zähes Buhlen um die Chefin

Donizettis Liebestrank an der Essener Aalto-Oper - Oper in NRW 09/11

Lange galt Donizettis „Liebestrank“ als ziemlich biederes Stück. Dabei bietet der Buffo-Zweiakter der Regie eine durchaus dankbare Vorlage. „L´elisir d´amore“ ist eine leichte Gute-Laune-Oper mit beinahe beliebig ausschmückbarem Handlungsgerüst:

Eine Nase voll Lachgas

Der Barbier von Sevilla in Hagen - Oper in NRW 08/11

Gut zwei Jahre ist es her, da gaben Regisseurin Annette Wolf und Ausstatterin Lena Brexendorff an der Hagener Oper ihren Einstand und landeten mit Rossinis „La Cenerentola“ prompt einen Coup.

Der Tod und die Liebe

Richard Wagners Tristan und Isolde - Opernzeit 07/11

Tristan und Isoldes Liebe ist von Anfang an untrennbar mit dem Tod verbunden. Die Oper als Spiegel unerfüllter bürgerlicher Sehnsucht: Eine junge Frau, meist Sopran, flieht in die Arme eines jugendlichen Liebhabers, meist Tenor, um der unerfüllten Ehe und ihren gesellschaftlichen Zwängen zu entkommen.

Das Schlachtfeld im Wohnzimmer

Brittens War Requiem als Handlungsoper im MIR Gelsenkirchen - Oper in NRW 07/11

Einträchtig sitzt die Familie vor dem Fernseher. Die Mutter hat ein Handtuch um die nassen Haare gebunden. Die beiden Kinder sind schon im Schlafanzug. Bloß das Programm will so gar nicht zum gemütlichen Ausklang des Tages passen.
„Es entsteht eine solche Flut von Bildern, dass es reichlich verwirrend wird.“

Verfettet unterm Sternenbanner

Madama Butterfly an der Essener Aalto-Oper - Oper in NRW 06/11

Cio-Cio-San hat sich herausgeputzt. Sie will sich unterscheiden von den billigen, Kaugummi kauenden Huren in kurzem Rock und langen Plateau-Stiefeln, die in Wahrheit ihre Kolleginnen sind. Doch der edle Kimono wirkt deplatziert.

Gesellschaft ohne Gnade

Das Unrecht der Stärkeren in Alban Bergs Oper Wozzeck - Opernzeit 06/11

„Brutale Bluttat in Leipzig! Asozialer ersticht Frau. Kind bleibt allein zurück.“ – So würde die Boulevardpresse heute den Mord (vor-)verurteilen, den Johann Christian Woyzeck vor fast 200 Jahren beging.

Schottischer Krieger mit Hornbrille

Donizettis Lucia di Lammermoor an der Dortmunder Oper - Oper in NRW 05/11

Es ist eine rohe, gewalttätige Männerwelt, der die zarte Lucia di Lammermoor ausgeliefert ist. Regisseur Christian Pade stellt es gleich zu Beginn des ersten Aktes unmissverständlich klar.

Beim Therapeuten für Selbstmord-Kandidaten

Eine Oper in straffer Szenenfolge. Fatih Akıns „Gegen die Wand“ in Hagen - Oper in NRW 04/11

Cahit ist 40 und am Ende, ein Wrack. Seine Fahrt mit dem Auto gegen die Wand sollte sein Leben endgültig abschließen. Doch selbst das geht noch schief. Also macht er so weiter wie bisher, säuft sich dem Tode Stück für Stück entgegen und wird zum „Schmerzjunkie“ der sehenden Auges den Abgrund sucht. Auch deshalb lässt er sich auf die Scheinehe mit der jungen Sibel ein, die er beim Therapeuten für gescheiterte Selbstmörder kennen lernt...

Kurzweilig, farbenfroh und mäßig witzig

Eine Märchenoper: „Die Liebe zu den drei Orangen“ am MIR - Oper in NRW 03/11

Fast könnte man meinen, er habe sein Publikum ärgern wollen. Allem, was es an der Oper so liebte, erteilte Sergej Prokofjew eine deutliche Abfuhr: kein Pathos, keine Psychologie und kein Realismus. Und doch wurde seine skurrile Märchenoper „Die Liebe zu den drei Orangen“ einer der beliebtesten Klassiker der Moderne.

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Oper.

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