Frankf. 19.7.52
Es wahr am 26. April – ist also nun bald drei Monate – daß ich das Vergnügen hatte, das letztemal ihnen zu schreiben. Ich schmeichelte mir mit der Hoffnung, auf jenen Brief bald wieder einige freundliche Zeilen von Ihnen erhalten zu können. – Möglichenfalles sind Sie in dieser Zeit von außerordentlichen Umständen heimgesucht worden, wie auch ich in den letzteren Monaten meine Privatcorespondenz vernachläßigen mußte, da sich mir außer meinem mich als unerbittlichen Gläubiger täglich mahnenden Berufsgeschäft, eine Menge außerordentlicher Lasten, durch eine totale innere Renovation meines großen Hauses und durch die gänzliche Ausmöbelierung desselben aufbürdete. In diesem Augenblicke haben sie mich noch nicht verlassen, sondern es sind mir weitere Sorgen durch Unwohlsein meiner Frau und meiner jüngsten Tochter zu Theil geworden. Diese gingen vor 14 Tagen nach Bingen um sich durch Rheinbäder zu stärken, kamen aber vorgestern plötzlich, wahrscheinlich durch den Einfluß der furchtbaren Hitze erschöpft und sehr nervös und aufgeregt zurück.
[…]
Neues von hier zu melden, hält schwer. Der Bundestag will mit der nächsten Woche längere Ferien antreten und seine Gesandten rüsten sich schon alle zur Abreise. Sehr verärgert ist man im Bundespalais, daß es dem Bundescomissarius nicht gelingt die Schiffe der deutschen Flotte (die jetzt noch täglich 1000 fl. für Unterhalt kosten) [zu] verkaufen […]. Die Hauptfrage bleibt aber die des Handels und Zolles und die Spannung ist umso größer, da man ihr[e] Entscheidung nicht mit Bestimmtheit voraussagen kann. In Berlin liegen sich unterdessen die den Thron umlagernden conservativen Parteien in den Haaren. Eine schöne Komödie!
Leben Sie wohl, lassen Sie bald etwas von sich hören und seien Sie hochachtend und freundlichst gegrüßt von Ihrem
H. Ebner
Hermann Ebner (1805-1856) war Musiklehrer und Journalist aus Frankfurt am Main. Spätestens seit 1840 war er zudem Geheimagent der österreichischen Polizei. Der sogenannte Bundestag war ein in Frankfurt tagender, ständiger Gesandtenkongress der Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes. Sein Versammlungsort war das Palais Thurn und Taxis. Auf Beschluss des Paulskirchen-Parlaments war während der Revolution 1848/49 eine Kriegsflotte aufgebaut worden. Sie wurde nach der Revolution wieder aufgelöst.
Hier tagte der Bundestag: Palais Thurn und Taxis
Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 5, Berlin 1987, S. 440-441 (Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Internationalen Marx-Engels-Stiftung).
Dear Fred,
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Dear Fred,
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Lieber Freund Engels!
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Lieber Engels
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Lieber Friedrich
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Dear Fred,
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Lieber General!
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Lieber Engels!
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Lieber General!
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Lieber Engels!
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Lieber Friedrich
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Hochgeehrter Genosse!
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Lieber Engels!
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Lieber Herr Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Herr Engels!
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Lieber Engels!
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Lieber Herr Engels!
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Dear Fred,
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Dear Fred,
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Verehrter Freund!
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Lieber Engels!
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