Jenes moderne High-Tech-Produkt wurde im vergangenen Monat von etlichen Baumaschinen und Bauarbeitern auf die A 46 aufgetragen. Die neue Fahrbahndecke unserer Lieblingsautobahn soll, wie der Name bereits suggeriert, eine hörbare Verminderung der Lärmbelästigung der Anwohner zwischen Barmen und Elberfeld bewirken. Neben der technischen Raffinesse kann man aber auch die Kreativität der beteiligten Sprachschöpfer nicht genug loben. Flüsterasphalt!
Schon die Namenskreationen FREISTELLUNG für Massenentlassung, ENTSORGUNGSPARK für Müllkippe und SENIORENRESIDENZ für Siechenheim waren Meilensteine moderner Linguistik. Nun also Flüsterasphalt. Aber da geht doch noch mehr. Wann endlich gewinnen wir unseren Strom aus Frischluftkraftwerken. Wann endlich sichern wir unsere Rohstoffversorgung mit Wohlfühlkriegen? Mit Flüsterasphalt ist ein erfolgversprechender Anfang getan, unsere Sprache den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft anzupassen. Ab jetzt können sich die Anrainer der Autobahn schon mal nachts wohlige Schauer über den Rücken laufen lassen, wenn die vorbeifahrenden Lastwagen ein zärtliches Brumm in ihre Ohren hauchen. Tatsächlich fast geräuschfrei sind die im kommenden Jahr auf den Markt kommenden Elektroautos. Sie stinken nicht und fahren, vorausgesetzt, man betankt sie mit regenerativ erzeugtem Strom, klimaneutral. Können die Stromer unsere Stadt lebenswerter machen, gleichzeitig für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und Arbeitsplätze schaffen?
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