Immer wieder hebt Maria Basel während ihres Konzerts hervor, wie dankbar sie ist, im soziokulturellen Zentrum Loch aufzutreten. Viele Erinnerungen und Emotionen sind mit dem Ort verbunden, denn sie hat seit seiner Gründung vor rund acht Jahren mitgeholfen, ihn aufzubauen. Mittlerweile geht sie unabhängig davon ihre Weg als Singer-Songwriterin.
Basel, 1990 geboren, Tochter einer Konzertpianistin und eines Cellisten, wuchs in Uzgorod, der Hauptstadt von Transkarpatien, im Dreiländereck zwischen Ungarn, der Ukraine und der Slowakei auf. Im Alter von sechs Jahren übersiedelte sie nach Deutschland. Seit 2010 ist sie in Wuppertal ansässig, wurde 2022 mit dem Von der Heydt-Förderpreis der Stadt geehrt und war an Produktionen der Wuppertaler Bühnen sowie des Tanztheaters Pina Bausch beteiligt. Anfangs war sie solistisch hier und im Bergischen Land singend mit ihrem Synthesizer unterwegs.
Eingängig und unruhig
Ihre Debüt-EP „Layers“ aus dem Jahr 2021 widerspiegelt diese Tätigkeit und ihren unverwechselbaren, als elektronischen Pop bezeichneten Musikstil: eine Mischung aus Jazz, RnB, eingängigen Harmonien oder unruhigen Loops. Mit ihrem zwei Jahre später erschienenen Debüt-Album „Bloom“ ging sie einen Schritt weiter, indem sie mit weiteren Musikern ihre musikalischen Ideen erweiterte. Seitdem ist die Zahl ihrer Fans steil nach oben gegangen. Davon zeugt der voll besetzte Veranstaltungsraum, als sie Stücke aus diesen beiden Scheiben präsentiert.
Es sind überwiegend kontemplative, melancholische Balladen, die Basel mit ihrer warmen, feinfühligen, fragil wirkenden, dennoch sattelfesten Stimme auf Englisch über die Bühne bringt. Bei den Titeln wie „Rush“, „Ghost“ und „The Climb“ handelt es sich oft um Erlebnisse und Begegnungen aus ihrem Leben, die zum Eintauchen in mannigfaltige Gefühlswelten einladen. Zum einen kraftvolle treibende, zum anderen träumerische, nachdenkliche elektronische Sounds verstärken solche Emotionen. Es sind große, fein ausgearbeitete musikalische Bögen.
Fragil und sattelfest
Seelenverwandt geben sich Christian Mohrhenn (Schlagzeug), Jonas David (E-Gitarre, Flügelhorn) sowie bei etlichen Nummern Charlotte Jeschke (Cello), die sich ihr zur Seite gesellen. Sensibel tauchen sie mit gleitenden Rhythmen oder sonoren Tönen in Basels Musiksprache ein.
Passend zu den musikalischen Stimmungsbildern werden Bilder und Grafiken projiziert. Über weite Strecken sind es gedeckte, monochrome Farben, die die Bühne beleuchten. Eine Nebelmaschine sorgt ständig für eine entrückte Atmosphäre. Das kommt richtig gut an. So mündet der frenetische, nicht enden wollende Schlussapplaus in zwei Zugaben.
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