Thorsten Havener macht so schnell keiner etwas vor. Denn der Hannoveraner kann etwas, wovon andere nur träumen: Er hat die Gabe, Gedanken zu lesen. Und als wäre das nicht genug, lässt er in seinem aktuellen Programm „Der Körpersprache-Code“ sein Publikum verblüfft rätseln, wie er in diese doch eigentlich total verborgenen, durch verworrene Synapsenzusammenschlüsse ausgelösten Hirnwindungen eindringt. Er liest in anderen wie einem offenen Buch, und das ist so etwas wie eine interaktive Show mit enormem Spaßfaktor und hohem Wow-Anteil. Wie der Mitt-40-Jährige das macht, bleibt sein Geheimnis. Allerdings, so gibt der Könner zu, spielen vom zu Enträtselnden abgesonderte Zeichen eine nicht unwesentliche Rolle. „Diese sind oft natürlich unbewusst, die muss man dann erst einmal entschlüsseln können.“ Am wichtigsten sind die Augen, wie jemand spricht, ist ebenso wichtig. Aber die Gedankenwelt ist weit, und man weiß nicht immer, was passiert. Wie in der Liebe darf mit vielen Überraschungen gerechnet werden.
Formationen gibt es viele, ihre Partnerschaft klingt vielversprechend: Der Autor Stefan „Czuki“ Melnezuk und Musiker Andreas „Andy“ Spiegelhauer machen gemeinsame Sache. Neues über den gebürtigen Ruhrpottler Melneczuk zu erzählen, fällt schwer. Kurzgefasst: In seinen Werken fegt verschiedenen Facetten von Gänsehauteffekten ein kalter Schauer über das Papier. Seine Geschichten zeichnen immer klaffende Risse im Firnis aus, die Normalität will nicht mehr funktionieren. Ein Moment des zähen Entsetzens lähmt alle Gedanken und Bewegungen. Oder um mit Storms Schimmelreiter zu sprechen: Es ist, als müsse jetzt die Nacht, der Tod, das Nichts hereinbrechen. Da muss der Leser zweimal blinzeln, um festzustellen, dass das Leben jenseits dieser Welten und Subtexte weitergeht. „Das Phantastische hat mich immer fasziniert“, bekennt er. Neu an seiner Seite ist jetzt Gitarrist und Pianist Andreas Spiegelhauer. Wer den mal bei einer seiner „Great Balls of Fire“-Interpretationen des einzigartigen Jerry Lee Lewis erlebt hat, weiß, was musikalische Leidenschaft ist. Gemeinsam werden die beiden die Bandfabrik als Geisterjäger rocken – dunkel, schräg und unberechenbar.
Und jedes Jahr um die gleiche Zeit veranstaltet der Live Club Barmen sein Sommertheater für Kinder. Diesmal ist die Mukketier-Bande eingeladen. Unter dem bewährten Motto „umsonst und draußen“ soll der Botanische Garten bespielt werden. Spielt das Wetter mit, ist es eine Freiluftveranstaltung mit Platz für alle. Bei Regen geht es ins sichere Gewächshaus.Auf einem kleinen Bauernhof lebt Bauer Anton mit seinen Tieren. Die können Instrumente spielen, machen selbst Musik, und jedes Tier hat seinen eigenen Lieblings-Musikstil. Zusammen gehen sie nun auf Tournee, landauf, landab, von Stadt zu Stadt, und geben Konzerte. Dabei treten im Touralltag so manche Eigenheiten der Mukketiere zu Tage: Heiner das vegetarische Schwein hat unmögliche Tischmanieren, Atze die Katze geht Surfen, die singenden Hühner sind extrem eitel und der Esel verliebt sich. Alles wie im richtigen Leben also. Nur mit mehr Musik und Vergnügen.
Thorsten Havener | Körpersprachen-Code | Do 11.6. 20 Uhr | Stadthalle | www.thorsten-havener.com
Geisterjäger | Fr 19.6. 20 Uhr | Bandfabrik | www.bandfabrik-wuppertal.de
Mukketier-Bande | So 5.7. 16 Uhr | Botanischer Garten | www.liveclub-barmen.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Zauberhafte Klänge
Harry-Potter-Filmmusik als Livekonzert
Sound einer Zeit
Tribute-Show zu "Simon&Garfunkel"
Im Liegen Wundern begegnen
Willkommen in der Welt der Stars mit Neuem aus ihrem Universum – Prolog 12/16
Lulu ist kein Wolf im Lammfell
Musikalische Ausblicke und ein Literaturfestival – Prolog 04/16
Neugierig bleiben
Des Frühlings grünes Band birgt kulturelle Überraschungen – Prolog 03/16
Alles auf Anfang
Gute Vorsätze? Klar: Mehr Leichtigkeit! – Prolog 01/16
Der Nächste, bitte!
Langsam macht sich die Jahresabschlusszeit bemerkbar – Prolog 11/15
Auf zu neuen Ufern
Wunderland-Alice bei der neanderland Biennale – Prolog 05/15
Mit Vollgas ins Glück
Wiederaufnahme, Premiere und Gastspiele – Prolog 04/15
Totenschiffer, eine Schönheit & der Besserwisser
Ein Mittel gegen die Februar-Tristesse: Kabarett – Prolog 02/15
Fantastische Ausflüge
Die Smaragdenstadt von Oz und der Broadway – Prolog 11/14
„Wir haben uns künstlerische Freiheiten genommen“
Intendantin Rebekah Rota inszeniert „Von Thalia geküsst“ an der Wuppertaler Oper – Premiere 12/24
„Es geht auch darum, wer der Stärkere ist“
Regisseur Peter Wallgram über „Monte Rosa“ am Theater am Engelsgarten – Premiere 11/24
Schäferwagen und Hexenhaus
„Hänsel und Gretel“ am Opernhaus Wuppertal – Auftritt 11/24
Ohne Firlefanz
Premiere von „Salome“ im Wuppertaler Opernhaus – Auftritt 10/24
„Im Stück steckt ganz viel Politik drin“
Regisseurin Barbara Büchmann über „Der einzige Mann am Himmel bin ich“ in Wuppertal – Premiere 10/24
Das schöne Wesen aller Dinge
Festival Spielarten 2024 in NRW – Prolog 09/24
„Macht und Machtspiele“
Intendant Thomas Braus über die neue Spielzeit am Wuppertaler Schauspiel – Premiere 09/24
Zahlreiche Identitäten
6. Hundertpro Festival in Mülheim a.d. Ruhr – Prolog 08/24
„Eine andere Art, Theater zu denken“
Dramaturg Sven Schlötcke über „Geheimnis 1“ am Mülheimer Theater an der Ruhr – Premiere 08/24
Weltstars in Wuppertal
Größen der Rock- und Pop-Szene gastieren im LCB – Porträt 07/24
Unterhaltsame Kurzweil
„Die lustigen Weiber von Windsor“ am Wuppertaler Opernhaus – Auftritt 07/24
„Schauspielerfahrung schult perspektivisches Denken“
Schauspieler Thomas Ritzinger hat mit „Die letzte Nachtschicht“ einen Roman geschrieben – Interview 07/24
Bewegte Geschichte
Soziokulturelles Zentrum Die Börse in Wuppertal – Porträt 06/24
„Wir sind eher im sozialkritischen Drama zuhause“
Regisseur Peter Wallgram über „Woyzeck“ am Wuppertaler Theater am Engelsgarten – Premiere 06/24