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Angelika J. Trojnarski, aus der Serie: Concealed Doors, 2010, C-Print, Diasec matt, 46 x 42 cm
courtesy Galerie Tanja Wagner, Berlin, © A. J. Trojnarski

Neue junge Kunst

30. August 2011

Die Bergische Kunstausstellung im Kunstmuseum Solingen - Kunst 09/11

Die Ausstellung ist eine liebgewonnene Tradition, an der man sich reiben kann, die immer mit Erkenntnisgewinn verbunden ist: Aha, das macht heute der Künstler, von dem man schon länger nichts mehr gesehen hat. Oha, da gibt es einen Künstler, von dem man nicht einmal den Namen kannte und der anständige Arbeiten macht. Jedes Jahr um diese Jahreszeit – nunmehr bereits zum 65. Mal – findet im Solinger Museum Baden die Bergische Kunstausstellung statt, als jurierte Ausstellung junger Künstler mit biographischem Bezug zum Bergischen Land und zu Düsseldorf, wobei in diesem Jahr tatsächlich alle Künstler an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert haben oder dort noch studieren. Das ist vielleicht etwas unglücklich. Aber alle Medien sind zugelassen und im übrigen demokratisch behandelt. Der Begriff des „Jung-Seins“ wird erfrischend souverän gehandhabt, indem die jüngste Künstlerin 1985 geboren wurde und der älteste 1957. Eingeladen wurden 14 Künstler aus 270 Bewerbungen und abgesehen davon, dass die Bergische Kunstausstellung den Charakter einer Leistungsschau hat, die von vielen Menschen gesehen wird, werden noch der Bergische Kunstpreis, gestiftet von der Deutschen Bank, und ein Publikumspreis vergeben. Einige Künstler kennen wir bereits aus dem Ausstellungsgeschehen – etwa Elke Nebel mit ihren animierten Zeichnungen oder die konzeptuell orientierte Natalie Czech oder Lars Breuer und Jan Kämmerling, die beide zur Künstlergruppe Konsortium gehören und nun in Solingen kongenial aufeinander reagieren. Etliche Künstler sind mit kleinformatigen Werken, überwiegend im Erdgeschoss, vertreten, das sind die interessanteren Arbeiten der Ausstellung, die von Gisela Elbrecht-Iglhaut souverän und großzügig eingerichtet wurde. Zwischen den Materialschlachten im Untergeschoss ragt Jörn Stoya mit seinen Malereien wohltuend heraus. Zu entdecken sind im Erdgeschoss Miriam Schwedt mit ihren klassisch gerahmten, aber doch so flüchtigen Fotoarbeiten zwischen Geheimnis und Offenlegung, Präsenz und Verschwinden und Angelika J. Trojnarski, die bislang als Malerin bekannt war, mit ihrer fotografischen Serie von Raumsituationen. Eingeleitet aber wird die Ausstellung von dem plastischen Bodenensemble von Yukado Ando, die zu recht den diesjährigen Bergischen Kunstpreis erhält. Gut!

65. Bergische Kunstausstellung
bis 18. September im Kunstmuseum Solingen
www.kunstmuseum-solingen.de

Thomas Hirsch

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